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und er glaubte, dass diese Grössen sich zu einander wie 13 zu 5 verhielten, so dass der Durchmesser des Schattens 2⅗ mal so gross sei, als derjenige des Mondes und der Sonne.

Capitel 19.
Wie man die Entfernungen der Sonne und des Mondes von der Erde, die Durchmesser derselben und des Schattens an der Stelle des Durchganges des Mondes und die Axe des Schattens zugleich ableitet.

Nun hat aber auch die Sonne eine Parallaxe, welche wegen ihrer Kleinheit nicht ebenso leicht und nur dadurch erkannt wird, dass die Entfernung der Sonne und des Mondes von der Erde, die Durchmesser derselben und des Schattens an der Durchgangsstelle des Mondes, und die Axe des Schattens unter sich in gegenseitiger Abhängigkeit stehen: deshalb ergeben sie sich gegenseitig in ungezwungener Entwickelung. Zuerst wollen wir die Ansichten, welche Ptolomäus hierüber hegte[1], und wie er dieselben bewies, untersuchen, und daraus dasjenige, was als wirklich wahr erscheint, schöpfen. Er nimmt den scheinbaren Durchmesser der Sonne zu 31′ 20″ an, und bedient sich desselben ohne Unterschied; den Durchmesser des Voll- und Neumondes, welche im Apogeum eintreten sollen, setzt er jenem gleich, und behauptet, dass der Mond alsdann 64⅙ Erdhalbmesser von der Erde entfernt sei. Hieraus leitet er das Uebrige folgendermassen ab. Es sei der Umfang der Sonne , ihr Mittelpunkt ; der Umfang der Erde in ihrer grössten Entfernung von der Sonne, ihr Mittelpunkt ; die graden Linien und seien die gemeinschaftlichen Tangenten, welche verlängert in der Spitze des Schattens zusammentreffen: durch den Mittelpunkt der Sonne und der Erde werde , und ausserdem noch die Linien , , und gezogen, welche beiden Letzteren, wegen der ungeheuren Entfernung, von den Durchmessern nicht unterschieden sind. Auf der Linie werden die gleichen Stücke und abgeschnitten, den Entfernungen entsprechend, welche nach seiner Meinung der volle und der neue Mond im Apogeum hat, und welche 64⅙ solcher Theile

Anmerkungen [des Übersetzers]

  1. [46] 325) Almagest V. 15.