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indem er sich tot stellt, aus der Grube rettet.[1] An den Anfang ist bisweilen (Aj ‘Kaavi’) als Veranlassung des Fallens in die Grube das in Russland in dieser Verbindung vorkommende, aber als späterer Zusatz klar erwiesene, und, wie wir an anderer Stelle sehen werden, vermutlich aus den zwischen Ziege und Wolf sich abspielenden Märchen ursprünglich herstammende Wettspringen, das sich auch in der nordostfinnischen Form (IIIb + II), in einer Variante (Am. ‘Kij.’), wenn auch an unrechter Stelle, nämlich zwischen den ursprünglichen Zwillingsmärchen, beibehalten hat. Sonst hat es in der ebenerwähnten, aus dem Gouwernement Archangel nach Österbotten gedrungenen Form, in welcher an die Stelle des Fallens in die Grube das auf ebenem Boden stattfindende Ziehen des Toten getreten ist, augenscheinlich (schon in Anbetracht seines dichterischen Gewandes) eine in der Fundgrube unserer Dichtungen, unter den Russisch-Karelern, entstandene Episode, als unnötig wegbleiben können. Das Ziehen des Toten ist weiterhin in der westfinnischen Form (IIIc + IV) mit dem aus Westen und zwar besonders aus Skandinavien entlehnten Fliehen vor dem Weltuntergange verstauscht worden, wobei das Einander Auffressen allerdings noch in einer östlicheren österbottnischen Variante (Am. ‘Hyryns. 1’) unter blossem Himmel, aber sonst in einer verriegelten Waldhütte (auch IIIb. Ap ‘Kont. 2’) vor sich geht. In diesem letzteren Falle hat sich das Hervorziehn der Gedärme (II), welches schon in der nordostfinnischen Form (IIIb + II) durch Vertauschung des Bären mit dem Wolfe (Am ‘Kij.’) oder durch blosse Hinzufügung des letzteren (Ap ‘Kont. 1’) sowie durch Verschmelzung (Ap ‘Kont. 2’) mit dem Einander Auffressen (III) corrumpiert worden oder völlig verschwunden ist (Am, p ‘Haukip., Wienanl.’), seinerseits in den zweiten Teil des ebenfalls aus Skandinavien nach Finnland gelangten Butternaschens (IV) verwandelt: in das Schuldig Erscheinenlassen des Unschuldigen, ohne eine andere Spur zurückzulassen als den Zug,


  1. Diese Episode findet sich einmal (Aj ‘Eno’) in ein anderes, eigentlich zwischen Fuchs und Mensch sich abspielendes, Märchen (XXIV) verwandelt.
Empfohlene Zitierweise:
Kaarle Krohn: Bär (Wolf) und Fuchs. Suomalaisen Kurjallisuuden Seuran Kirjapainossa, Helsingissä 1889, Seite 88. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Krohn_B%C3%A4r_(Wolf)_und_Fuchs.djvu/90&oldid=- (Version vom 1.8.2018)