Ka. Nordkaukasier. Daghestan. (Uslar Schiefner, Kürin. No. IV, S. 96.)
Dagegen gehört es zu den frühesten und verbreitesten Erzählungen des mittelalterlichen Tierepos, denn das vorliegende Märchen kommt schon im Ysengrimus vor, aus welchem es dann in den Renart und in die andersprachigen Nachbildungen desselben – in der Fortsetzung des Reinaert und in dem derselben entsprechenden Reynke allerdings verschmolzen mit dem Fischen mit dem Schwanze (VII) – sowohl als selbständige Episode wie als Anklagepunkt im Prozesse gegen den Fuchs gelangt ist.
Ysengrimus. (V. 705–818.)[1]
Zu der Grundhandlung des vorliegenden Märchens gehört seitens des männlichen Tieres das Necken der jungen Tiere in der Höhle und seitens des weiblichen Tieres das Steckenbleiben an einer engen Stelle bei der Verfolgung. Die Grundelemente des Märchens sind also: das männliche Tier, die geneckten jungen Tiere, ihre Mutter und die enge Stelle. Das männliche Tier ist ohne Zweifel der Fuchs, obgleich er bei den Slaven infolge des in ihren Sprachen später erfolgten Genuswechsels[2] selbst die Rolle des weiblichen Tieres übernommen und seine eigene dem Hasen überlassen hat.[3] Als das weibliche Tier ist der Fuchs dann wieder unter dem Einflusse eines andern Märchens (XXII) in den Bären verwandelt worden (He, Ia). Aber vor dem Rollenwechsel des Fuchses ist sonst überall, auch in der schwedischen Variante, wo man doch die Beibehaltung des nordischen Bären hätte annehmen sollen, einzig und allein der Wolf zu finden. Aus dieser Eigentümlichkeit könnte man mit gutem Grunde folgern, dass das vorliegende Märchen ein vom Dichter des Ysengrimus oder von irgend einem Vorgänger desselben erfundenes und erst bei der Verbreitung der
Kaarle Krohn: Bär (Wolf) und Fuchs. Suomalaisen Kurjallisuuden Seuran Kirjapainossa, Helsingissä 1889, Seite 90. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Krohn_B%C3%A4r_(Wolf)_und_Fuchs.djvu/92&oldid=- (Version vom 1.8.2018)