ihre Bestätigung finden. Endlich versuche ich die geographische Forschungsmethode meines Vaters im Allgemeinen darzustellen.
VI. An einem Wintertage erblickt der Fuchs einen Mann,[1] der eine Ladung Fische fährt. Gleich wirft er sich quer über den Weg und stellt sich todt. Der Mann kommt heran, ist entzückt von dem schönen Fell und hebt den Fuchs hinter auf den Wagen. Selbst sitzt er vorn und fährt weiter, ohne sich umzublicken. Der Fuchs fängt an die Fische, einen nach dem andern, hinter sich auf den Weg zu werfen. Zuletzt springt er selber herunter und liest die Fische auf zu einem Haufen. – Der Mann fährt, ohne etwas zu ahnen, ruhig seines Weges. Zu Hause angekommen prahlt er mit seiner Beute vor seiner Frau, welche bemerkt, dass der Wagen leer ist.
VII. Der Fuchs frisst die Fische, die er gefangen hat. Der Bär[2] kommt und bittet sich einen Theil davon aus. Der Fuchs giebt ihm nichts oder höchstens nur einen Bissen zum Kosten, fordert ihn dagegen auf, sich selbst Fische zu fangen. Auf die Frage des Bären giebt der Fuchs an, er habe in einer kalten Nacht mit seinem Schwanze in der Wuhne geangelt, aus welcher die Hausbewohner ihr Wasser schöpfen. Der Bär macht sich daran, dasselbe Mittel zu versuchen. Der Fuchs räth ihm, seinen Schwanz unbeweglich zu halten, bis die Fische daran festhaften würden, und fängt an durch Beschwörungen die Kälte zu steigern. Wie der Bär merkt dass die Wuhne zufriert, will er seinen Schwanz herausziehen. Der Fuchs ermahnt ihn, noch ein wenig zu warten, damit mehr Fische sich anheften könnten. Als er endlich vermuthet, dass der Schwanz festgefroren ist und der Tag schon anbricht, läuft[3]
- ↑ In den ostfinnischen Varianten zeigt sich der russische Einfluss darin, dass der Mann oft ein Russe genannt wird (s. Karte, VI).
- ↑ In westfinnischen Varianten kommt der ursprüngliche, auch in Skandinavien erhaltene, Bär vor, in ostfinnischen dagegen, wie immer in den russischen Varianten, der Wolf (s. Karte, VII, VIII, IX).
- ↑ So nach den schwedischen in den westfinnischen Varianten, in welchen das Haus den mythischen Namen Ilmola erhalten hat (s. Karte VII–VIII); in den ostfinnischen, wie in den grossrussischen, Varianten kommen Weiber unberufen früh am Morgen zum Wasser (s. Karte, VII).
Kaarle Krohn: Die geografische Verbreitung einer nordischen Thiermärchenkette in Finnland. Suomalaisen Kirjallisuuden-seuran Kirjapainossa, Helsinki 1890, Seite 3. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Krohn_Nordische_Thierm%C3%A4rchenkette.djvu/3&oldid=- (Version vom 1.8.2018)