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Seite:Lebensläufe Meissner Künstler.pdf/86

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war, besuchte die Gewerbeschule in Nördlingen und darauf die polytechnische Schule in München. 1855 trat er als Volontär in die Königl. Porzellanfabrik zu Nymphenburg bei München ein, woselbst er unter Leitung des Direktors Professor Neureuther hauptsächlich im Modellieren von Lithophanien beschäftigt wurde. Als diese Fabrik auf hörte Kunstinstitut zu sein, kam Ringler 1856 an die Meißner Manufaktur, an der er unter Professor Leuteritz als Bossierer eine sechsjährige Lehrzeit durchmachte. Nachdem er darauf noch eine Zeitlang die Kunstakademie in München besucht hatte, wurde er hier als Bossierer und später auch als Modelleur angestellt. Im Fache der Ornamentik gehört er zu den geschicktesten Künstlern der hiesigen Manufaktur. Georg Rossberger,122) „kunstreicher Contrafaier" allhier 1709. Der Verein für Meißner Geschichte besitzt ein von ihm gemaltes Bild des Superintendenten Wilke (f 1700). Ernst Wilhelm Rösch (Resch),122 123) Sohn eines Leinwebers in Meißen, geboren am 31. December 1807. Er bildete sich auf der Akademie in Dresden als Porträtmaler aus, lebte und wirkte daselbst viele Jahre und zog dann nach Breslau, wo er 1874 als Professor starb. Sein vom Akademiedirektor Rosenfelder in Königsberg gemaltes Porträt befindet sich in der Dresdner Galerie. Heinrich Gotthelf Schaufuss,124) Sohn eines Gold- und Silberarbeiters in Chemnitz, wo er am 21. Oktober 1760 geboren war. Er besuchte die Dresdner Akademie, war Schüler von Schenau und kam 1781 an die hiesige Manufaktur als Figuren- maler. In Dresden stellte er vielfach aus, so 1781 eine Diana nach van Dyck, ein Ölbild nach Solimena und ein Porträt nach Mengs, 1784 ein Miniaturporträt (ob Angelica Kaufmann?), über- aus glühend und kräftig, 1785 schöne Porzellanmalereien, 1798 „Romeo und Julie“, „Polyxena am Grabe des Achilles“, „Orest und Pylades“. Zu Horrors Kommunion- und Erbauungsbuch für evangelische Christen (Meißen 1800) hat Darnstedt einen leidenden Christus nach ihm gestochen. 1812 erschien er auf dem Dresdner Salon mit einem Eremiten nach Douw. Als Zeichen- meister an der Zeichenschule der Manufaktur wirkte er später 122) Trauregister der Stadtkirche. 1709. S. 401. 123) Rösch im Taufregister der Stadtkirche z. g. J. Vgl. außerdem Woermann, Katalog der Königl. Gemäldegalerie S. 740. 124) Trauregister der Stadtkirche 1786. Neue Bibliothek der schönen Wissenschaften 26, 36. Etat der Königl. Manufaktur 1812. Fol. 30. 33. Meusel, Miscellaneen artistischen Inhalts. 12. Heft 1782. S. 366. Hasche, Magazin 1784. 1, 218. 2, 233. Füßli, Künstlerlexikon 2, 1474 (nennt falsch als Geburtsort Dresden). Müller, die Künstler aller Zeiten und Völker 3, 435.

Empfohlene Zitierweise:
Wilhelm Loose: Lebensläufe Meißner Künstler. C. E. Klinkicht & Sohn, Meißen 1888, Seite 80. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Lebensl%C3%A4ufe_Meissner_K%C3%BCnstler.pdf/86&oldid=- (Version vom 13.12.2024)