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Seite:Lebensläufe Meissner Künstler.pdf/98

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Sohn des Viertelsmeisters und Seilers Christoph Walther, wurde hier Bürger 1692 und starb den 20. Juni 1700. Er war zugleich Gastwirt zum goldnen Ring.

Johann Gottlieb Walther,[1] Bildhauer, auch an der Manufaktur thätig, Sohn des vorigen, starb den 3. April 1763.

Christian Gotthold Walther,[2] Sohn eines Perückenmachers zu Dresden, auf der Akademie Schüler Cameratas, kam 1776 an die Manufaktur nach Meißen und starb als Malervorsteher am 18. Juni 1780. Von ihm ist u. a. ein antiker Kopf mit der phrygischen Mütze bekannt: „C. G. Walther sc. 1764“.

Christian Gottlieb Walther,[3] jüngerer Bruder des vorigen, studierte die Geschichtsmalerei bei Casanova und ging mit seinem Bruder nach Meißen, wo er bald nachher am 15. Februar 1778, erst 33 Jahre alt, starb.

Franz Andreas Weger,[4] geb. 1767 in Obereschenbach bei Nürnberg, lernte die Bildhauerkunst, kam 1802 an die Manufaktur und starb als Pensionär derselben.

Johannes Wehle,[5] Sohn des auch als Maler bekannten, früher hier wohnhaften Gerichtsassessors a. D. Robert Wehle, geboren den 4. Juni 1848, erhielt den ersten Unterricht im Zeichnen von seinem Vater und besuchte dann die Zeichenschule der Manufaktur und nachher die Akademie in Dresden. Von da begab er sich nach Weimar zu Professor Pauwels. Nach seiner Rückkehr nach Dresden 1869 hatte er besonders mit kleinen Bildern, Frauengestalten darstellend, viel Glück. 1872 zog er nach München, vertauschte dieses aber wegen seiner Gesundheit bald mit Wien. Dort verlegte er sich fast ausschließlich auf Illustrationen, durch die er mit den meisten großen Verlagsfirmen Deutschlands und Österreichs in Verbindung stand. In den letzten fünfzehn Jahren mag er zwischen 1500–1600 solcher Illustrationen gefertigt haben. Erwähnenswert ist auch die Kopie des Makartschen Bacchantenzuges, die er für einen Kunsthändler malte. Seit vier Jahren lebt Wehle in eifrigem künstlerischen Schaffen in Brunn in Niederösterreich.


  1. Trauregister der Stadtkirche 1720. S. 83. Totenbuch derselben z. g. J.
  2. Füßli, Künstlerlexikon 2, 4087. Nagler 21, 110. Totenbuch der Stadtkirche z. g. J.
  3. Bei Füßli und Nagler a. a. O. falsche Vornamen. Vgl. Totenbuch der Stadtkirche z. g. J.
  4. Etat der Königl. Manufaktur 1812. Fol. 14. Mannschaftsbuch derselben 1834/63.
  5. Nach eigenen Mitteilungen des Künstlers.
Empfohlene Zitierweise:
Wilhelm Loose: Lebensläufe Meißner Künstler. C. E. Klinkicht & Sohn, Meißen 1888, Seite 92. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Lebensl%C3%A4ufe_Meissner_K%C3%BCnstler.pdf/98&oldid=- (Version vom 15.12.2024)