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Das Leben dieses Mannes war wie das vieler anderer Armenier ein ziemlich bewegtes und sogar zeitweise ein stürmisches. Einer galizisch-armenischen Familie entstammend, wurde er im Jahre 1812 in Theodosia am Südufer der Krim geboren, wo noch heute sein Bruder, der Maler, sein Heim besitzt und zwar unmittelbar am Ufer des azurblauen Meeres, dessen Schönheiten und Reize er so meisterhaft auf die Leinwand zu zaubern weiss. Da er schon in der frühesten Kindheit glänzende Fähigkeiten an den Tag legte, so schickte ihn sein Vater nach Venedig in die Mechitaristenschule, wo er sich bald durch seine aussergewöhnliche Befähigung, fremde Sprachen zu erlernen, auszeichnete. Und er hat es wirklich in der Erlernung derselben weit gebracht, denn abgesehen von der armenischen, die er so ausgezeichnet kannte, dass sein Stil mit dem des klassischen Historikers Jeghische verglichen wird, sprach und schrieb er deutsch, italienisch, französisch und englisch. Ausserdem kannte er gründlich die polnische, rumänische, russische, türkische, persische und arabische Sprache.

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Arthur Leist: Litterarische Skizzen. Wilhelm Friedrich, Leipzig [1886], Seite 116. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:LeistLitterarischeSkizzen.pdf/120&oldid=- (Version vom 1.8.2018)