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Kunde und benützt sofort die Gelegenheit, ein kleines Geschäftchen zu machen. Das Haus, in welches die Schöne eingetreten, gehört nämlich einem gewissen Sambachian, der ziemlich bemittelt ist und eine hässliche Tochter hat, die er auf keine Weise an den Mann bringen kann. Er erzählt also dem jungen Manne, die betreffende Schöne wäre die Tochter Sambachians, während sie jedoch in Wirklichkeit seine, des früheren Bekannten, Frau ist. Da es der verliebte Jüngling glaubt, gehen die Vorbereitungen ziemlich glatt von Statten und der alte Sambachian reibt sich schon die Hände vor Freude, endlich seine Tochter loszuwerden. Als der junge Mann schon zur Hochzeit im Hause Sambachians erscheint, bemerkt er jedoch, dass er betrogen worden und anstatt sich der scheinbaren Notwendigkeit zu fügen, sucht er so schnell wie möglich das Weite und lässt die hässliche Tochter Sambachians ganz einfach sitzen. Hätte er etwas weniger Entschlossenheit besessen, so wäre er wohl, um einen „Skandal“ zu vermeiden, des schlauen Spiessbürgers Schwiegersohn geworden

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Arthur Leist: Litterarische Skizzen. Wilhelm Friedrich, Leipzig [1886], Seite 137. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:LeistLitterarischeSkizzen.pdf/141&oldid=- (Version vom 1.8.2018)