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reichen Gauners Arutin, der eben vier und zwanzig Gäste zu seiner reich besetzten Mittagstafel erwartet. Obgleich geldgierig und habsüchtig, muss er dennoch dem äusseren Glanze einige Opfer bringen und somit den Leuten, die etwa über ihn Schlimmes reden, die Mäuler stopfen. Als unkultivierter, ungesitteter Emporkömmling sieht er natürlich nur in der reich besetzten Tafel die Möglichkeit, sich Wichtigkeit beizulegen. Zu allem andern ist er zu plump, zu unflätig. Seine Frau Eufemia, die Tochter armer Eltern, die sich nun im Reichtum etwas Tünche angelegt, ist ein herrschsüchtiges eitles Weib, die im grellen Glanze des materiellen Wohlstandes alles Glück des Lebens sieht und vor keiner Verschwendung zurückschreckt, wenn diese nur Geräusch macht. Sie regiert ihren Mann und bändigt ihn nach ihrer Weise, europäisiert ihn, indem sie ihn feine Modekleider tragen lässt und ihn lehrt, wie man à la franca Staat macht.

In dem Stücke „Noch ein Opfer“ führt der Verfasser ideal angelegte Gestalten vor, denen er echte Materialisten gegenüber stellt.

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Arthur Leist: Litterarische Skizzen. Wilhelm Friedrich, Leipzig [1886], Seite 140. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:LeistLitterarischeSkizzen.pdf/144&oldid=- (Version vom 1.8.2018)