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Nicht einmal mehr gelächelt, dass sie weder
An Tanz noch schönen Kleidern Freude fand.
Nie hat der Mund des unschuldsvollen Weibes
Geflucht den Feinden, die ihr Glück vernichtet,
Verwundert flüsterte sie nur fortwährend:
Warum, warum kommt niemand mir zu Hilfe?




2.

Sirelik ognutjun hassek!

Teure Freunde, eilt herbei,
Macht von meinem Schmerz mich frei.
Macht mich frei von dieser Glut,
Die mein Herz durch tobt mit Wut!
Ach, zu tief ist meine Wunde,
Die mich quält seit langer Stunde,
Keine Heilung giebt es mehr,
Nie erlischt mein Flammenmeer.
Rosen wollte pflücken ich,
Doch die Dornen stachen mich.
Nimmer kann ich mich ermannen,
Bin im Joche des Tyrannen!
Seit mich diese Liebe quält,
Ward zur Hölle mir die Welt,

Empfohlene Zitierweise:
Arthur Leist: Litterarische Skizzen. Wilhelm Friedrich, Leipzig [1886], Seite 32. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:LeistLitterarischeSkizzen.pdf/36&oldid=- (Version vom 1.8.2018)