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Ach, trübe nicht mein klar Gewässer,
Roll’ deine Flut dahin mit Ruh,
Die Jugend geht so schnell vorüber
Und bald schon bist am Ende du!

Lass’ wieder duft’ge Rosenhecken
Aufblühn auf deinen Uferau’n
Und Nachtigall’n auf ihren Zweigen
Froh trillern bis zum Morgengrau’n!

Ach, mögen wieder grüne Weiden
Zur Zeit der sommerlichen Glut
Ihr reich’ Gezweig hernieder neigen
In deine frische, klare Flut!

Mag wieder ziehn an deine Ufer
Der Hirte mit Schalmeienklang
Und mögen furchtlos Lamm und Rehe
Sich kühl’n an deinem frischen Trank!

Aufschwellend grollte der Araxes,
Liess Schaum aus seiner Tiefe sprüh’n
Und tobend wie die Blitzeswolke
Warf er mir diese Worte hin:

Empfohlene Zitierweise:
Arthur Leist: Litterarische Skizzen. Wilhelm Friedrich, Leipzig [1886], Seite 35. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:LeistLitterarischeSkizzen.pdf/39&oldid=- (Version vom 1.8.2018)