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Soll etwa ich für sie noch schmücken
Mit Blumenpracht die Ufer mein,
Soll’n ihre wilden, scheelen Blicke
Sich noch an meiner Schönheit freu’n?

So lange meine Kinder schmachten
In bitterer Verbannung Not,
So lange werde ich auch trauern
Und heilig ist mir dies Gebot.“

Hierauf verstummte der Araxes,
Liess Schaum aus seiner Tiefe sprüh’n,
Und sich wie eine Schlange windend
Zog weit er nach dem Meere hin.




4.

Das armenische Mädchen.

Sahst du in der Frühlingsnacht
Hell den Mond am Himmel flimmern,
Sahst du durch des Laubes Pracht
Ros’ge Aprikosen schimmern?

Empfohlene Zitierweise:
Arthur Leist: Litterarische Skizzen. Wilhelm Friedrich, Leipzig [1886], Seite 38. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:LeistLitterarischeSkizzen.pdf/42&oldid=- (Version vom 1.8.2018)