Seite:LeistLitterarischeSkizzen.pdf/95

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

und gründete hier eine Schule, für die er auch Schüler fand. Sein eigenmächtiges Vorgehen, sein für die Masse der armenisch-gregorianischen Geistlichkeit ziemlich dunkler Plan zog ihm jedoch immer mehr Anfeindungen zu und der Patriarch setzte ihn sogar auf die Liste der Abtrünnigen. Er musste seine Schule schliessen und suchte Zuflucht bei den Jesuiten, die ihn jedoch auch nicht bei sich haben wollten und ihn an die Kapuziner verwiesen.

Im Jahre 1701 war sein Plan endlich reif und er begann nun ernstlich an die Gründung einer Kongregation zu denken, deren Zweck sein sollte: Förderung aller nötigen Wissenschaften und Hebung der Volksaufklärung. Die Zahl seiner Gesinnungsgenossen betrug zehn und diese wählten einstimmig Mechitar zu ihrem Oberen, legten das Gelübde des Gehorsams und der Treue ab und nahmen für ihren Bund die Regeln des heiligen Antonius an. Jetzt begannen jedoch die Verfolgungen von seiten der Geistlichkeit. Mechitar musste aus Konstantinopel fliehen, seine Schüler wurden

Empfohlene Zitierweise:
Arthur Leist: Litterarische Skizzen. Wilhelm Friedrich, Leipzig [1886], Seite 91. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:LeistLitterarischeSkizzen.pdf/95&oldid=- (Version vom 1.8.2018)