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Seite:Lenau - dichterischer Nachlass, 1858.djvu/115

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Das Gespenst.

Dies war einmal ein Edelhaus,
Nun ist es trauriglich zerfallen,
Es schneit und regnet in die Hallen,
Nur Räuber gehn dort ein und aus.

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Der Sohn einst mit dem Vater stritt,

Wer auf der Jagd die Ent’ erschossen;
Da ist des Alten Blut geflossen,
Der wilde Sohn zum Teufel ritt.

Weib, Knecht und Dirne flohn den Ort,

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Hat Keins das Blut nur aufgescheuert;

Nun heißt’s: bei Nacht auf Enten steuert
Des Alten Geist durch’s Fenster dort.

Empfohlene Zitierweise:
Nicolaus Lenau: Nicolaus Lenau’s dichterischer Nachlaß. J. G. Cotta, Stuttgart und Augsburg 1858, Seite 95. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Lenau_-_dichterischer_Nachlass,_1858.djvu/115&oldid=- (Version vom 22.4.2023)