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Seite:Lenau - dichterischer Nachlass, 1858.djvu/13

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IX

Kraft und ungewöhnlichen Kühnheit, noch die spätesten Beschauer mit Ehrfurcht und Bewunderung erfüllen müssen.

Mehrseitig lautgewordenen Wünschen entsprechend sind in diesem Bande an die größere Dichtung „Don Juan“ auch die im Nachlasse des Dichters vorgefundenen kleineren Gedichte, meist lyrisch-epischer Gattung, angereiht worden. Vielleicht hat manches hier seine Stelle gefunden, das der gegen sich selbst so strenge Dichter der Oeffentlichkeit vorenthalten hätte. Der Sammler von Reliquien darf nicht ausschließlich nur den künstlerischen, er muß auch den biographischen Werth des Aufgefundenen ins Auge fassen. Es galt ja hier nicht nur der Kritik, sondern auch der Liebe, die kein Pfand der Erinnerung verwirft, Genüge zu thun. Die unverbrüchliche Achtung vor dem Willen des Dichters wies auch hier die einzuhaltenden Schranken; es durfte daher nichts aufgenommen werden, dem er selbst das bisweilen allzustrenge Verwerfungsurtheil gesprochen hatte; in diesem Sinne mußte einiges in den neueren Auflagen der Gedichtsammlung Weggebliebene, so nahe die Versuchung zur Wiederaufnahme lag, auch hier ausgeschlossen bleiben. – Das Bruchstück „Helena,“ in welchem aus der Versuch dramatischer Behandlung einer bekannten bereits mehrfach

Empfohlene Zitierweise:
Nicolaus Lenau: Nicolaus Lenau's dichterischer Nachlaß. J. G. Cotta, Stuttgart und Augsburg 1858, Seite IX. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Lenau_-_dichterischer_Nachlass,_1858.djvu/13&oldid=- (Version vom 26.11.2022)