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Sie ritten, stolz auf sich und ihren Herrn,Und gern beglänzt vom deutschen Sonnenstrahle,
Furchtbar dahin in blanker Eisenschale
Des Kaiserheeres tödtlich bittrer Kern.
Und als sie kamen auf das Feld der Schlacht,
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Und bodenschütternd sprengten an mit Macht,Da stemmten Oestreichs tapfre Bataillone
Wie felsgequadert sich dem Reiterheer,
Sie standen still, geschultert das Gewehr
Auf wenig Schritte noch, als wie zum Hohne.
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Der Reiterschock auch plötzlich stille stand,Erstaunt, als zweifelten sie scheu und bange,
Ob nicht in dieser starren Männerwand
Ein furchtlos Geisterheer sie kalt empfange.
Doch sollten sie bald bitterlich erfahren,
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Wie kernhaft und lebendig diese Schaaren,Denn Feuer! schallt’s und Salvendonner schmettern
Und rasselnd stürzen Roß und Mann zum Grunde,
Der, weithin schütternd von den Todeswettern,
Vor Freude bebt in dieser großen Stunde.
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Und Karl erscheint an jedem heißen Ort,
Empfohlene Zitierweise:
Nicolaus Lenau: Nicolaus Lenau’s dichterischer Nachlaß. J. G. Cotta, Stuttgart und Augsburg 1858, Seite 144. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Lenau_-_dichterischer_Nachlass,_1858.djvu/164&oldid=- (Version vom 23.4.2023)
Nicolaus Lenau: Nicolaus Lenau’s dichterischer Nachlaß. J. G. Cotta, Stuttgart und Augsburg 1858, Seite 144. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Lenau_-_dichterischer_Nachlass,_1858.djvu/164&oldid=- (Version vom 23.4.2023)