Seite:Loehr Buch der Maehrchen 2.pdf/164

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Schwerdt auf den Jüngling eindringen, der sich kaum zur Wehre setzen kann. Das hatte er aber auch nicht nöthig, denn die Schützen stellten sich vor ihn und wurden seine Schützer, und die Sklaven fielen dem Zauberer in den Arm und hielten ihn fest.

Von dem lauten Schrei Sidis erwachten die Mädchen. Lulu warf nun seinen Ring in die Höhe; der Zauberer aber sahe, daß er um den Geisterstahl gekommen war. Da gab er freundliche Worte und sagte: „Du hast mich betrogen, es soll dir aber nichts helfen, denn ohne meinen Willen kommt Niemand aus diesem Schloße. Gib mir den Stahl zurück, der für dich von keinem Gebrauch ist; nimm dafür Sidi und ihre Jungfrauen hin, und noch so viel Diamanten und Kostbarkeiten, als ihr fortbringen könnt.“

„O! wie großmüthig! rief Lulu. Sehe der Herr: das ist das rechte Gemüth! das ist eine edle Gesinnung; obwohl sie ein Bißchen spät kommt. Beliebe sich aber der Herr zu erinnern, daß ich ein Nachtlager mir auf seiner Stahlburg gewünscht habe; dabei wollen wirs laßen.“

Der Zauberer bebte vor Wuth, aber er vermochte nichts mehr gegen die Macht des Stahles. Eben dachte er auf einen Rath, als die Decke des hohen Saales wie ein Nebel verwallte, und im Sonnenglanz die Fee Perine auf ihrem Wolkenwagen herabschwebte. In der Angst verwandelte er sich in einen Falken, aber die Fee beugte sich aus dem Wagen ein wenig seitwärts und schlug den Falken mit der Hand. „Sei ein Uhu, sagte sie, denn diese Gestalt ziemt sich beßer für dich!“ Plötzlich wurde er zum schwarzgrauen Uhu, der, im hellen Sonnenglanz der Fee geblendet, sich an den Wänden den Kopf fast zerschmetterte, bis er endlich auf ein Fenster stieß, das