Seite:Loehr Buch der Maehrchen 2.pdf/193

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Stalle zurückeilt, in welchem sie ihr Füllen hat. Xailun schläft fort, und als die Eselin zur niedrigen Hausthür hinein will, stößt er sich so heftig mit dem Kopfe gegen die Schwelle, daß das Haus dröhnt und er mit blutendem Kopfe und Nase von dem Thiere herabfällt.

Oithba errathet Alles, wäscht ihn, gibt ihm einige Maulschellen, sagt, er solle Arbeit suchen, und würde er nun nicht bald ein anderer Mensch, so solle er so viel Schläge haben, daß er den Himmel für eine Sackpfeife ansehen solle, aber nicht ein einziges Stückchen Brodt.


Xailun denkt, der liebe Gott möge wohl draußen unter freiem Himmel seine Bitte, ihn zu einem andern Menschen zu machen, beßer hören, als im Geräusche von Bagdad. So geht er denn sehr weit von Bagdad hinaus.

Hier findet er die Steintrümmer eines Palastes und auf einem der Steinhaufen einen Karduon, der ihn mit hellen Augen ansieht.

„Ei, Herr Vetter, sagt Xailun, wohnst du denn auch hier?“ und als das Thier mit dem Kopf nickte, sagte er: „Nun, das ist hübsch, daß du mich noch kennst und mich verstehst; aber so sprich auch mit mir.“ Der Karduon nickte und nickte und sprach nicht. Darüber wird er ungeduldig und droht, den Vetter mit einem Steine zu werfen, wofern er nicht spräche, und da das nicht geschahe, wirft er wirklich mit einem Stein nach ihm, und das Thier verkriecht sich unter dem Steinhaufen.

„Wart nur! sagt Xailun hitzig, du sollst schon sprechen;“ und räumt den Steinhaufen hinweg, findet aber den Vetter nicht, wohl aber eine schwarze Marmorplatte mit einem Ringe, an dem er die