Seite:Loehr Buch der Maehrchen 2.pdf/285

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aber mit Einem Schlage das Haupt ab, und seine Thiere sogen das hervorquellende Blut ein, daß der Kopf nicht nachwachsen konnte. Den Drachen wurden alle seine Köpfe, wie er sie den Einen nach dem Andern aufthat, abgeschlagen und die Thiere sogen das Blut ein und wurden so stark davon, daß sie den ungeheuren Leib in Stücke zerrißen und von dem Drachenstein herabschleppten. Darauf aber suchten der Löwe, der Bär und der Wolf die sieben jungen Drachen auf, die mit dem Alten gekommen waren, und hatten dem Alten mit fauchen geholfen, aber als es demselben so übel erging, verkrochen sie sich in eine Felshöhle. Darin fanden sie Brunnenholds Thiere und zerrißen sie.

Nun zeigte der Kämpfer der edeln Jungfrau den Drachen. Die fiel ihrem Erretter mit Thränen um den Hals. „Nun bist du mein, sagte sie, und nun komm zum Vater.“ – „Ja! ich bin dein, du holde Königstochter, sagte der Held, aber jetzt kann ich nicht mit dir. Ich muß meine Mutter suchen und meine lieben Pflegältern, die sollen unsern Bund seegnen. Darum harret mein ein Jahr und einen Tag; find ich sie in dieser Zeit nicht, so kehre ich wieder.“ Damit sie ihn aber wieder erkenne, schlug er von seinem Jagdschwerdt die Spitze ab, und gab sie ihr. Da schieden sie von einander.

Brunnenhold schlug den Drachenköpfen die Zähne aus, verbarg sie in einer Höhle unter dem Drachenstein, und zog in die Welt, die Mutter und die Pflegältern zu suchen.

Auf dem Wege nach der Stadt mußte die Jungfrau durch einen Wald. Da sprang ein rußiger riesiger Köhler mit einer Keule hervor, und drohete mit gräßlichen Verwünschungen, er schlüge sie todt, würde sie ihm nicht einen schweren Eid schwören, ihrem Vater zu sagen, er habe mit seiner Keule dem Drachen die Köpfe zerschmettert. Die Jungfrau fiel knieend vor ihm nieder, und verhieß