Seite:Loehr Buch der Maehrchen 2.pdf/364

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ein klein wenig gekostet hatte, verschwand Beides und die Alte entfernte sich.

Der Waldsohn schämte sich, daß die Speisen weg waren und fürchtete sich vor den Andern, nicht wißend, wie er sich sollte entschuldigen. Da er nun aus der Hütte blickte, fand er zwei Pferdehufen. Diese nahm er und machte eine Menge Pferdetritte damit um die Hütte und schoß einen Pfeil in den Hof.

Die Jäger kamen nach Haus und fragten: „Wo ist Fleisch; wo ist Milch?“ Der Waldsohn antwortete: „Es kamen hundert Leute zu Pferde, drangen ins Haus, nahmen Fleisch und Milch und schlugen mich halb todt. Geht selbst hinaus und schauet es. Da schaueten sie hinaus, fanden die Pferdetritte und den Pfeil und sprachen: „deine Worte sind wahr.“

Am andern Tage blieb der Grüne in der Hütte zurück, dem ging es gleich also. Weil er aber zwei Rinderfüße fand, machte er eine Menge Tritte damit um die Wohnung und sagte: „Es kamen hundert Leute mit beladenen Kühen und raubten die Speisen.“

Am dritten blieb der Weiße in der Hütte, dem ging es nicht beßer. Er machte mit zwei Maulthierfüßen viel Maulthiertritte und sagte, hundert Leute, auf Maulthieren ankommend, hätten die Speisen genommen.

Am vierten Tage blieb der Maßang daheim und bereitete die Speisen. Da kam die Alte und sagte: „Ha, so Einer sitzt dießmal da! – Laß mich doch von Milch und Speise ein wenig kosten?“ Aber Maßang dachte, diese Alte ist gewiß die drei vorigen male dagewesen. Thu ich, was sie verlangt, so weiß ich nicht, was daraus kommt. Darum sagte er: „Alte! ehe du kosten darfst, mußt du zuvor erst mir Waßer schaffen. Er reichte ihr aber einen durchlöcherten Eimer, den nahm sie. Als er ihr aber nachsahe, wurde sie