Seite:Loehr Buch der Maehrchen 2.pdf/446

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meinte, der Vater habe wohl mit dem Gesundheitsapfel können zufrieden sein, um sein Leben zu erhalten.

Als der Prinz zurückgekehrt war, brachte er tausend danksagende Worte vom Vater zurück, aber er eröffnete zugleich den neuen, noch seltsamern Wunsch, den er sehr mißbilligte.

„Laßet es gut sein, antwortete Paribanu. Man sucht Euch zu verderben; das soll aber nicht gelangen. Laßet Euch zwei Pferde bereit halten, laßet einen Hammel schlachten und in vier Theile theilen, und legt diese Theile auf eins der beiden Pferde, auf das andere aber setzet Euch selbst. Sodann nehmt diesen Knauel Zwirn. Morgen mit frühem Tage reitet fort, und sobald Ihr aus der eisernen Pforte seid, werfet den Knauel vor Euch hin. Er wird anfangen zu laufen und nur erst aufhören, wenn Ihr an den offenen Pforten einer alten Burg seid. Innerhalb derselben liegen vier Löwen; zwei wachen und zwei schlafen; aber die wachenden werden die schlafenden brüllend erwecken, sobald sie Euch gewahr werden. Ihr aber reitet dreist zu und werfet ihnen die Hammelsviertel hin, so werden sie Euch gehen laßen. Eilet dann auf den Burghof, in deßen Mitte Ihr den Brunnen mit dem Lebenswaßer antreffen werdet. Schöpfet eilends mit einem Gefäße, das Ihr mitnehmen müßet, aus dem Brunnen, und kehret schnell zurück, damit die Löwen noch beim Freßen sind, und Ihr desto sicherer durch sie hin könnt. – Uebrigens sollt Ihr wißen, daß dieses Waßer von Kobolden und Erdgeistern in unterirrdischen Tiefen durch Feuer bereitet wird. Es gibt den Feigen Muth, macht die Muthigen rasend, die Stummen beredt, lehrt tanzen und taumeln, schafft festen Schlaf, benebelt die Weisen, daß sie die Dinge nicht unterscheiden können, verursacht, daß die Schwachen tausendfältiges tolles Ding