Seite:Lorent Johannis-Kirche und Kirche des hl. Kreuzes in Schwäbisch-Gmünd.pdf/19

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Lorch im Jahre 1102, ward sie von Herzog Friedrich I., dieser seiner Stiftung einverleibt[1], so daß die dortigen Benediktiner die Pflicht übernahmen, den Gottesdienst der Stadt zu besorgen. Von den Lorcher Mönchen wurde im J. 1297 die Johanniskirche nebst Anderem dem Domkapitel zu Augsburg überlassen[2]. Der Vorstand der Pfarrei dieses Gotteshauses wurde nun Propst genannt. Er hatte mehrere Gehilfen, und die Johanniskirche blieb Stadtpfarrkirche bis zum J. 1406, in welchem die neuerbaute Kirche zum hl. Kreuz diesen Rang erhielt[3]. Während der Kriegsjahre wurde 1796 die Johanniskirche in ein Magazin umgewandelt und nach Wiederherstellung des Friedens dem Gottesdienste zurückgegeben; gegenwärtig dient sie während der Wochentage in der Frühe dem Kindergottesdienste.

Die Skulpturen am Aeußeren der Johanniskirche weisen bei dem ersten Anblick auf ein sehr hohes Alter zurück, ohne jedoch die Erbauungszeit genau bestimmen zu lassen, indem die Ornamentation mit phantastischen Steingebilden, welche diesem Gotteshause das Eigenthümliche verleiht, schon im zehnten Jahrhundert allgemein war und sich bis in das dreizehnte Jahrhundert ausdehnte. Domdekan von Jaumann[4] läßt die Johanniskirche


  1. J. A. Rinck a. a. O. S. 16.
  2. M. Crusius a. a. O.
  3. M. Grimm a. a. O. S. 342.
  4. Württemb. Jahrbücher für Gesch., Geogr. u. s. w. 1838, Heft I. S. 49.