in der ersten Hälfte des zwölften Jahrhunderts entstehen, Professor Lübke[1] hingegen im Anfange des dreizehnten, was auch wahrscheinlich ist, da die architektonische Dekoration nicht der Frühzeit, sondern eher der Schlußperiode des Romanismus angehört.
Diese dem Evangelisten Johannes geweihte, dreischiffige Pfeilerbasilika erhebt sich mitten in der Stadt an einem freien Platze, dem ehemaligen Kirchhofe, welchem ihre Schauseite, die Westfaçade zugewendet ist und gegenüber dem 1803 in eine Kaserne umgewandelten Dominikanerkloster. In gothischer Zeit sind tief eingreifende Veränderungen mit dem Gotteshause vorgenommen worden; so wurden an der Westfronte im Mittelschiffe ein sehr großes, in den beiden Seitenschiffen kleinere Spitzbogenfenster eingebrochen und zugleich hat man die Seitenschiffe bis zur Dachhöhe des Hauptschiffes emporgeführt. Trotzdem wurde, wahrscheinlich der Legende von der Jagd zulieb, der romanische Bilderschmuck so gut als möglich erhalten und die Giebelzierde zugleich mit den Dächern der Seitenschiffe erhöht, wodurch aber der Zusammenhang der Dekorationen theilweise verloren ging. Der untere Abschluß des Giebelfeldes im Mittelschiffe bildet ein leichter Mauervorsprung mit Skulpturverzierung. Dasselbe
- ↑ Dr. W. Lübke Geschichte der Plastik 1863, S. 304.
Jakob August Lorent: Die Johannis-Kirche und die Kirche des hl. Kreuzes in Schwäbisch-Gmünd. Bensheimer, Mannheim 1869, Seite 16. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Lorent_Johannis-Kirche_und_Kirche_des_hl._Kreuzes_in_Schw%C3%A4bisch-Gm%C3%BCnd.pdf/20&oldid=- (Version vom 1.8.2018)