Seite:Lorent Johannis-Kirche und Kirche des hl. Kreuzes in Schwäbisch-Gmünd.pdf/66

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Kirchengüter, Bezahlung einer Kriegscontribution von 20,000 Gulden und Annahme einer protestantischen Garnison auf; diese Forderungen schlug Rauchbain, der damalige Anführer der Städtischen, ab. Alsbald erschien ein auf 40,000 Mann geschätztes feindliches Heer vor Gmünd und bombardirte die Stadt, wobei jedoch nur deren Mauern und Thürme Schaden litten. Endlich ergab sich die Bürgerschaft auf Gnade und Ungnade; die auferlegte Contribution wurde auf 7000 Gulden ermäßigt, aber der durch seine Protestanten-Verfolgung bekannte Bürgermeister Rauchbain, die Geistlichkeit und die Dominicaner mußten sich eine vollständige Plünderung gefallen lassen[1]. Die genannte Rüstung und Erinnerung an einen ihrer tapfern Vorfahren ist der Stadt Gmünd so werth, daß sie eine bedeutende dafür gebotene Geldsumme vor Kurzem ausgeschlagen haben soll. Herr Professor Essenwein, Direktor des Germanischen Museums zu Nürnberg, hält dieselbe entschieden für nicht älter als aus den Jahren um 1520.

An die Schatzkammer reiht sich der Halbkreis von zehn Kapellen, welche sich in Spitzbogen auf den Umgang, dessen halbe Höhe sie beiläufig besitzen, öffnen und seit der Restauration der Kirche mit gothischen Schnitzaltären und polychromen Holzstatuen reich ausgestattet


  1. J. A. Rinck a. a. O. S. 59.