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Zu andern schönen frawen
Herr danheüser jr seyt mir lieb
Daran solt jr mir gedencken
Ir habt mir eynen eydt geschworen
Ir wölt von mir nit wencken
Frauw Venus das enthab ich nit
Ich wil das widersprechen
Wann redt das yemant mehr dann jr
Gott helff mirs an jm rechen
Herr danheüser wie redt jr nun
Ir solt bey mir beleyben
Ich wil eüch mein gespilen geben
Zu eynem steeten weybe
Vnnd nem ich nun ein ander weyb
Ich hab in meynen sinnen
So müst ich in der helle glut
Auch ewigklich verbrinnen

Ir sagt mir viel von der helle glut
Unnd habt es nye empfunden
Gedenck an meynen roten mundt
Der lachet zu allen stunden
Was hilffet mich eüwer rotter mundt
Er ist mir gar vnmere
Nun gebt mir vrlaub freüwlin zart
Durch aller fraüwen eren

Herr danheüser wölt jr vrlaub han
Ich wil eüch keynen geben
Nun beleybent edler danheüser
Vnnd fristet eüwer leben

Mein leben das ist worden kranck
Ich mag nit lenger beleyben

Empfohlene Zitierweise:
Ludwig Bechstein: Thüringer Sagenbuch. Erster Band. C. A. Hartlebens Verlags-Expedition, Wien und Leipzig 1858, Seite 127. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Ludwig_Bechstein_-_Th%C3%BCringer_Sagenbuch_-_Erster_Band.pdf/135&oldid=- (Version vom 1.8.2018)