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Ach bapst lieber herre mein
Ich klag eüch meyne sünde
Die ich meine tag begangen hab
Als ich eüch wil verkünden

Ich bin gewessen auch ein jar
Bey Venus eyner frauwen
So wolt ich beycht und buß empfahen
Ob ich möcht got anschauwen

Der bapst het ein stäblein in d’hant
Das was sich also dürre
Als wenig es gegrünen mag
Kumbst du zu gottes hulde
Nun solt ich leben nur ein jar
Eyn jar auff diesser erden
So wolt ich beicht vnd buß empfahen
Vnnd gottes trost erwerben
Do zoch er wider auß der statt
In jammer vnd in leyden
Maria mutter reyne magdt
Muß ich nun von dir scheyden
Er zoch do wider in den berck
Vnnd ewiglich on ende
Ich wil zu Venus meiner frawen zart
Wo mich got wil hyn sende
Seyt got wilkummen danheüser
Ich hab eüwer lang emboren
Seyt wilkummen mein lieber herr
Zu eynem bulen außerkoren
Das weret bis an den dritten tag
Der stab hub an zu grunen
Der bapst schicket auß in alle lande

Empfohlene Zitierweise:
Ludwig Bechstein: Thüringer Sagenbuch. Erster Band. C. A. Hartlebens Verlags-Expedition, Wien und Leipzig 1858, Seite 129. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Ludwig_Bechstein_-_Th%C3%BCringer_Sagenbuch_-_Erster_Band.pdf/137&oldid=- (Version vom 1.8.2018)