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aber mindestens mit dem Flügelwehen des Heidenthumes, das um die alte Helidburg braußt, gut zusammen.

Nicht weit von der Heldburg erhebt sich auf bewaldetem Phonolithkegel die alte Burgtrümmer des ehemaligen Henneberger Grafen-Schlosses Straufhahn oder Straufhain, deren Hain-Name an die Uebung altgermanischen Kultes vorzugsweise erinnert, der auch noch in späterer Sage einen Wiederhall fand, denn das wüthende Heer zieht um diese uralten Waldeswarten mit seinem wilden Geschwärme, und eine Niederschrift giebt unter andern davon mit den Worten Kunde: „Im Jahre 1698 im April hörten die Leute, so im Felde waren, ein gräßliches Geschrei und Schießen (?) auf diesem Schlosse und dasigem Gehölze, so zweifelsohne ein Teufelsgespenste oder das wüthende Heer gewesen sein mag.“


15.
Weitersroder Schätze.

In der Richtung von Eisfeld nach Hildburghausen zu, doch nur eine halbe Stunde von dieser letzteren Stadt, liegt das Pfarrkirchdorf Weitersrode, auch Weikertsrod geheißen, mit einem alten Burgschlosse, das ein Herr von Heßberg erbaute. Dort, im Schlosse nämlich, sollen große Schätze verborgen und verzaubert ruhen. Zu einer Zeit ließ sich ein hell brennendes Lichtlein sehen, das aber, so wie jemand dasselbe erblickt hatte, alsobald wieder verschwand. Einige Männer vermutheten an der Stelle, wo das Licht sich blicken ließ, einen Schatz, und besprachen sich mit einander, wie sie ihn heben wollten. Denen gesellte

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Ludwig Bechstein: Thüringer Sagenbuch. Erster Band. C. A. Hartlebens Verlags-Expedition, Wien und Leipzig 1858, Seite 25. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Ludwig_Bechstein_-_Th%C3%BCringer_Sagenbuch_-_Erster_Band.pdf/33&oldid=- (Version vom 1.8.2018)