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der Schmücke und Finne, beides langgestreckte kalkige Höhenzüge, Fluthwälle gleichsam bis gegen den Steigerwald hinter Erfurt hin, ein großes schiffbares Wasser alles Land bedeckt. Es war die Zeit der Riesen oder Heunen, und deren wohnten auf jenen Berghöhen und ihrer vereinten Kraft gelang es, dem gewaltigen See einen Abzug zu graben, worauf die Gewässer hindurchschossen und sich in die weiteren Niederungen verliefen, dann blieben nur die vereinten Flüsse Unstrut, Gera und Wipper, die noch heute dort ihren Hindurchzug haben.

Nach der Zeit geschahen die großen Dinge und Thaten unter den Frankenkönigen, unter Attila und König Irminfried von Thüringen, davon der Unstrut Ufer Zeugen waren und es erfolgten die gewaltigen Streite der Völker Sachsen, Thüringer und Franken beim Runenberge, und um Scheidungen, und der Untergang des thüringischen Königthums. Und die siegreichen Sachsen behielten diese Gegend inne und erbauten die nach ihnen genannte Sachsenburg, welche man auch die Hagkenburg nannte, nach einem alten, weisen und tapfern Heerführer des Namens Hagk, der zuerst auf dieser Burg wohnte. Hernach erst erstanden die meisten anderen zahlreichen Burgen rings umher.




398.
Bonifacius-Pfennige.

Da der heilige Bonifacius in das Land an der Unstrut kam, wo er gar manche Kirche erbaute und einweihete, und die Bewohner dieses Landes zum Christenthume bekehrte, da half er auch den Thüringern durch sein Gebet zum

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Ludwig Bechstein: Thüringer Sagenbuch. Zweiter Band. C. A. Hartlebens Verlags-Expedition, Wien und Leipzig 1858, Seite 267. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Ludwig_Bechstein_-_Th%C3%BCringer_Sagenbuch_-_Zweiter_Band.pdf/269&oldid=- (Version vom 1.8.2018)