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Feldherrn Hoyer, Grafen von Mannsfeld. Ein anderer Herr von Plauen zog 1189 mit dem Barbarossa gegen den Sarazenensultan Saladin, damals als auch König Philipp von Frankreich und König Richard Löwenherz dem großen Kreuzzuge sich angeschlossen hatten, und der Herr von Plauen führte dem Kaiser Einhundert Gleven zu, zeigte sich auch gar tapfer und ritterlich, erlag aber durch der Griechen Untreue in der Erstürmung von Ptolomais. Im Jahre 1191 schlug Kaiser Heinrich VI. bei den Feierlichkeiten seiner Krönung zu Rom unter andern Grafen und Herren auch einen Heinz Ruzo de Gera auf der Tiberbrücke zum Ritter. Und als Kaiser Friedrich II. seinen Kreuzzug vollendet, wurden aus seinem Gefolge Heinrich der Aeltere, Voigt von Plauen, und sein Sohn, Heinrich der Jüngere, vom Papst Innocenz III., weil sie so viel ritterliche Mannheit bewiesen, zu den ersten Rittern des neugestifteten Marianischen Ritterordens geweiht. Diese beiden Helden zogen auch mit einer großen Schaar eigener Reissigen gegen die in Deutschland eingedrungenen Tataren. Der Kaiser rühmte ihre Tapferkeit hoch, und begnadete beide unterm 10. Mai 1232 mit dem Bergbau auf Gold und Silber und auf alle anderen Metalle, und mit dem Recht, goldene und silberne Münzen zu schlagen. Andere Herrscher fügten den früher verliehenen neue Gnaden hinzu. Auch wurden zwei Grafen des Namens Heinrich Reuß von Plauen Hochmeister des deutschen Ordens. Andere zeichneten sich aus in Schlachten oder bekleideten hohe Aemter an den deutschen Kaiserhöfen, verbanden sich auch durch Ehebündnisse mit vielen angesehenen Fürsten- und Grafenhäusern des Reichs, als Anhalt, Henneberg, Hohenstein,

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Ludwig Bechstein: Thüringer Sagenbuch. Zweiter Band. C. A. Hartlebens Verlags-Expedition, Wien und Leipzig 1858, Seite 54. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Ludwig_Bechstein_-_Th%C3%BCringer_Sagenbuch_-_Zweiter_Band.pdf/56&oldid=- (Version vom 1.8.2018)