Seite:Ludwig Bechstein - Thüringer Sagenbuch - Zweiter Band.pdf/95

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Nixe in Meilitz getanzt zu haben. Ein alter Hofknecht zu Meilitz warnte den Burschen und sagte ihm: Tanze nicht mit diesem Mädchen, sie ist eine Nixe und hat ein grünes Hemde an. Das hörte die Nixenjungfrau in ihre Ohren hinein und nahm es sehr übel. Binnen drei Tagen schon war der Hofknecht tod. Er hatte aus der sogenannten über Wolfsgeferth oben gelegenen kleinen Mühle Mehl geholt, und fuhr bei dem Nixensteine unweit der Tiefe durch die Elster, da kam es herauf aus dem Wasser und zog ihn hinab in die Nixentiefe, daß er ertrank.

Auf dem Nixenstein sollen die Nixen auch oft ihre Wäsche trocknen.

Zwischen Meilitz und Großdraxdorf liegt Wünschendorf, ob der Name nach Winden, dem Volksstamme, oder nach dem Wode, dem „Wunsch“ deutet, ist die Frage. In Wünschendorf war es üblich, daß fast jeder Nachbar eine „Hausotter“ hielt, und dieselbe mit Milch fütterte, die in kleinen Näpfchen hingestellt wurde.




223.
Klosterstätte Querfurth.

Gar nicht weit von Berga und nahe bei dem Dorfe Pöltzschen hat vor Zeiten ein Nonnenkloster gestanden, dessen Namen Querfurth war, und das mit einem Walle umgeben gewesen sein soll. Man zeigt noch die Stätte, wo die Kirche stand, etwas abseit den Klostergebäuden, die in dem schönen Thale lagen, das die Culnitsch durchfließt, und an einem See, der jetzt Wiese ist. Auch eine Mühle,

Empfohlene Zitierweise:
Ludwig Bechstein: Thüringer Sagenbuch. Zweiter Band. C. A. Hartlebens Verlags-Expedition, Wien und Leipzig 1858, Seite 93. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Ludwig_Bechstein_-_Th%C3%BCringer_Sagenbuch_-_Zweiter_Band.pdf/95&oldid=- (Version vom 1.8.2018)