fortgejagt, und die Alten nach gerade aussterben lassen; und hernach das Kloster zum Krankenhaus angerichtet.
Nun ist König Christian von Dännemark einmal fast allenthalben in Bootsmanns Kleidung, Andern unkenntlich, herumgegangen, und hat sich Lübeck gleichfalls beschauen wollen. Da hat er einen seiner Spitzhüte bei sich gehabt, der ihm das Burgkloster, die Kirche und alle Gelegenheit gezeigt, und endlich auch das Brauhaus mit den schmählichen Angesichtern. Der hat dem Könige eingebildet, daß diese Schmach allen seinen Vorfahren wie auch ihm zum Schimpf und Hohn daselbst stehe, als ewiges Gedächtniß, daß solch eine herrliche Burg, von König Woldemar zum Theil erbaut, durch sonderliche List von dem Lübschen Burgemeister weggenommen sei.
Das heißt man aufhauen!
Ernst Deecke: Lübische Geschichten und Sagen. Carl Boldemann, Lübeck 1852, Seite 169. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Luebische_Geschichten_und_Sagen.djvu/175&oldid=- (Version vom 1.8.2018)