Seite:Luebische Geschichten und Sagen.djvu/355

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Curs auf Gottland. Muß also wohl wahr sein, was man zu sagen pflegt: wenn ein dänisch Kind zur Taufe kömmt und dem leidigen Teufel absagen soll, so entsagt der Junge gleich im Anfang der Stadt Lübeck und ihren Einwohnern, daß er ihr Feind leben und sterben wolle. Haben danach nichts weiter verrichtet, und sind am 4. November malcontent von einander geschieden und nach Hause gegangen.

1564 im Vorjahr rüsteten die Lübischen abermals zehn gewaltige Kravelen aus samt etlichen Jachten und Pinken, alle mit Geschütz und Volk wohl besetzt; auch die Dänen machten 30 Schiffe, klein und groß, fertig, die was besser waren, als im vergangenen Jahr. Herr Friedrich Knevel und Herr Johann Kampferbeck waren der Lübschen Hauptleute.

Nun schickte der Schwede in einer kleinen Schute fünf Befehlshaber mit mehreren tausend Thalern ab, womit die Hauptleute, die zu Rostock, Stralsund und Greifswald den Winter über gelegen und die Hungerharke gezogen, flugs Kriegsvolk annehmen sollten: er wollte dann mit aller Gewalt kommen und sie herüber holen. An diese Schute machte sich eine kleine lübsche Pinke, und scharmutzierte so lange, bis die Schweden sich ergeben mußten: Einer, Claus Reimers, der aus Lübeck war und von Einem Rath viel Gutes genossen, sprang sogleich ins Wasser und versoff sich; die andern vier schickte Herr

Empfohlene Zitierweise:
Ernst Deecke: Lübische Geschichten und Sagen. Carl Boldemann, Lübeck 1852, Seite 349. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Luebische_Geschichten_und_Sagen.djvu/355&oldid=- (Version vom 1.8.2018)