her und haut dem armen Sünder so geschwind durch den Hals, daß der Kopf auf dem Rumpfe bestehen bleibet, und um den Hals nur gleichsam ein rother Faden gesehen ward. Das hat ziemlich lang gewährt, bis der Frohn ihn anstößt: da erst fällt der Leib mit dem Kopf nieder.
Der andere Meister tritt nach diesem in sein meisterliches Amt: der wartet, bis daß er zwei Missethäter bekommt, die haut er zugleich ab.
Dann tritt der dritte Meister ein, und wartet bis ihm auch ein Verurtheilter zur Hand kömmt. Dann legt er zwei eiserne Ringe mit Gelenken um den Hals, und hinten thut er eine Erbse dazwischen, so daß die beiden Ringe einer Erbsen dick von einander stehn. Da nun ist er seiner Faust so gewiß gewesen, daß er zwischen beiden Ringen durch dem Missethäter den Kopf weghaut. Dieser Meister ist angenommen; den beiden anderen aber ist eine sonderliche Verehrung gegeben.
Ernst Deecke: Lübische Geschichten und Sagen. Carl Boldemann, Lübeck 1852, Seite 30. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Luebische_Geschichten_und_Sagen.djvu/36&oldid=- (Version vom 1.8.2018)