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begleitend, einen Wehrmann. „Jawohl, zum zweitenmal!“ Die Leute waren, wie ich weiter erfahre, zur Schonung und Erholung von vielwöchigem anstrengendem Felddienst auf Vorposten und in den Schützengräben, für einige Zeit in die Garnison nach Metz zurückgezogen worden und kehrten jetzt wieder an die Front zurück. Einmal sah ich auch ein reizendes Bildchen — zwei der Jüngsten der Jungen, blühende dreizehn- bis vierzehnjährige Knaben in der Uniform, den Helm auf dem Kopfe, vielleicht Pfadfinder, die sich im abenteuerlichen Tatendrange zum Freiwilligendienste gemeldet hatten, und bei einer Truppe zu einem Hilfsdienste angenommen worden waren. Deutsche Zeitungen haben sich entschieden gegen die Annahme von schulpflichtigen Knaben ins Heer ausgesprochen und etwas schulmeisterlich dagegen Einspruch erhoben; die gehören, wurde geschrieben, auf die Schulbank, nicht ins Heerlager. Das wird im allgemeinen richtig sein. Wenn in einzelnen Fällen eine Ausnahme von der Regel gemacht worden ist, so liegt doch wohl kein Grund zu philisterhafter Entrüstung vor. Daß die Pfadfinderbewegung der Wehrhaftigkeit des Volkes gute Dienste leistet, durch Förderung der körperlichen Bildung, durch Stählung der Willens- und Widerstandskraft der jungen Leute und Förderung ihrer Unternehmungslust und Findigkeit, ist unbestreitbar. Ein gut entwickelter Metzer Kriegsfreiwilliger von etwas über vierzehn Jahren, der in Reih und Glied steht,

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Karl Müller: Kriegsbriefe eines neutralen Offiziers. Velhagen & Klasing, Bielefeld ; Leipzig 1915, Seite 106. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:M%C3%BCllerKriegsbriefe.pdf/110&oldid=- (Version vom 1.8.2018)