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29. Thea. Idealkopf, ganz en face. Studie in Pereira-Temperafarben. Bez: E. Hübner. Dresden. 1892. Tempera-Pereira. – Dresd. KV., Apr. 92.
30. Madonna. Die auf Wolken kniende Maria mit dem aufrecht getragenen Kinde in den Armen schwebt, von einer Engelglorie umgeben, über die Erde dahin. Figuren lebensgross. Altarbild, oben gerundet. 1892 vollendet u. am 14. Mai im Atelier des Künstlers ausgestellt. Darauf zur Ausstellung in Düsseldorf bestimmt.

II. Aquarelle, Zeichnungen.

1. Bürgerbrief der Stadt Göttingen für den Fürsten Bismarck. Aquar. – Berl. ak. KA. 77.
2. Ital. Mädchen (la zopporella), lebensgr. Kopf. Bez: E. Hübner 1882. Capri. – Dresd. Aquar.-A. 87.
3. Adresse zur silbernen Hochzeit des deutschen Kronprinzenpaares vom Prov.-Ausschuss der Prov. Westpreussen 1883. E: Kaiserin Friedrich. – Berl. int. KA. 91.
4. Klytia. Pastell. – Dresd. ak. KA. 88; Berl. ak. KA. 90.
5. Badendes Mädchen. Studie. – Dresd. Aquar.-A. 90.
6. Selbstbildniss. Pastell. – Dresd. Aquar.-A. 90.

Hübner, Rudolf Julius Benno, Historienmaler, geb. zu Oels in Schlesien, gest. auf seinem Landsitz zu Loschwitz bei Dresden am 7. Nov. 1882. Von seinem Vormund für das Studium der Theologie bestimmt, wandte er sich erst nach Vollendung seines Gynmasialcursus der Kunst zu, der er sich seit 1821 auf der Berliner Akad. u. seit 1823 im Atelier W. Schadow’s widmete. Als Letzterer dann 1826 zum Director der Akad. zu Düsseldorf ernannt wurde, schloss auch Hübner der Zahl der ihm folgenden Schüler sich an. 1829, nach seiner Verheiratung mit der Schwester seines Freundes Ed. Bendemann, ging Hübner mit seiner jungen Frau nach Italien, wo sie 1830 in Rom mit Schadow zusammentrafen. 1831–33 lebte er in Berlin, kehrte aber im Sommer 1833 nach Düsseldorf zurück, von wo er 1839 seinem Schwager B. nach Dresden folgte, der dauernden Stätte eines 43jahr. Wirkens. Am 1. Mai 1842 wurde er Professor an der Dresd. Akad., später Mitglied derselben u. des akad. Rats, Vorstand eines Ateliers für Geschichtsmalerei u. 1871 endlich, als Nachfolger Schnorr’s v. C., Director der Dresdner Gem.-Galerie. Zu den Schülern, welche sich unter Hübner während dessen 40jähr. Lehrtätigkeit ausbildeten, zählten A. Diethe, G. Hammer, Ed. Hübner (der Sohn des Künstlers), A. Leinweber, M. Mühlig, Oehmichen, v. Ramberg, J. Scholtz, Schönherr, A. L. Schuster, A. Thiele, Thumann, W. Walther, Ant. Weber u. A. Am 1. Sept. 1882 trat H. in den Ruhestand. Er war Mitgl. der Akademien von Berlin (1832) u. Philadelphia u. Dr. phil. der Univ. Leipzig. Gr. gold. Med. Brüssel 1851.

I. Oelgemälde.

1. Selbstportr. des Künstlers. Kopf. 1823 gem. – Berl. ak. KA. 24.
2. Boas u. Ruth auf dem Felde bei den Schnittern. Halbe Lebensgr. Bez. m. Monogr. JH 1826. In Berlin 1825 gem. E: Palais Liegnitz, Berlin. – Berl. ak. KA. 26; Röm. KA., Frühj. 31.
3. Der Fischerknabe u. die Nixe. Nach Goethe’s „Fischer“. 1827 in Ddf. gem. Bez. m. Monogr. 1828. h. 66″, br. 87″. E: Schloss Bellevue, Berlin. Holzschn. im Werk Raczynski’s; Lith. von F. Oldermann. gr. qu. fol. – Ddf. KA., Aug. 28; Berl. ak. KA. 28.
4. Roland befreit die Prinzessin Isabella v. Galizien aus der Räuberhöhle. (Orlando furioso, Canto XIII.) Zu Seiten des Bildes die Gestalten des Bischofs Turpin u. des Dichters. 1828 in Ddf. gem. Bez. m. Monogr. 1828. h. 2′, br. 4′. E. Prinz Alex. v. Preussen. Gest. von Jos. Keller f. d. KV. f. Rh. u. W. 1837/38. – Berl. ak. KA. 28; Köln, 2. allg. d. KA. 61; Dresd. Hübner-A. 83; Berl. Jub.-A. 86, histor. Abteil.
5. Melagys erklärt den ruhenden Helden die Basreliefs des Merlinbrunnens. (Orlando fur.). Bleistiftz. 1828. – Dresd. Aquar.-A. 77.
6. Portr. des Dir. Wilh. Schadow in Ddf. – Berl. ak. KA. 28;. Halberst. KA. 34; Münch. allg. d. KA. 58.
7. Portr. der Braut Hübner’s in ganzer Figur. 1828 gem. War im Besitz des Rentiers Anton Bendemann, Berlin. – Berl. ak. KA. 30.
8. Ruth, ihre Schwiegermutter Noëmi in die Fremde begleitend. Halblebensgr. 1830 in Rom für den damal. Kronprinzen v. Preussen gem. Oben flachrund. h. 1,18, br. 0,99. E. des Kaisers, der Nat.-Gal. überwiesen 1876. – Berl. ak. KA. 32; Münch. allg. d. KA. 58.
9. Familienbild. Der in Rom um den Künstler versammelte Verwandten- u. Freundeskreis. Nach der Skizze H’s von ihm in Gemeinschaft mit Th. Hildebrand, K. Sohn, Bendemann u. Schadow gemalt u. in Ddf. u. Berlin vollendet. – Berl. ak. KA. 32.
10. Simson die Tempelsäulen umreissend. Neben ihm der ihn führende Knabe. 1832 in Berlin gem. Kam durch den Verein der Kunstfreunde an Cabinetsrat Albrecht, Berlin. Gest. von Ed. Mandel. – Berl. ak. KA. 32. Ein Bild dieses Gegenstandes im Palais Bellevue, Berlin.
11. Bildn. der Prinzessin Karl v. Preussen. Brustb. – Berl. ak. KA. 32.
12. Bildn. des Dir. Gottfried Schadow in Berlin, im Pelzrock mit schwarzem Käppchen. Lebensgr. Brustb. Darunter die Worte: Gottfried Schadow Anno 1832 im 69. Jahre seines Alters. Bez. m. Monogr. JH. h. 0,52. br. 0,49. E: Nat.-Gal. Berlin, angek. 1886. Nach der Kreidez. Hübners in Linien gest. von Herm. Brey unter Leitung Ed. Mandel’s. gr. fol. Ein Bildn. Gottfr. Schadow’s befand sich im Besitz W. Schadow’s. – Ddf. KV. 33; Münch. allg. d. KA. 58.
13. Portrait. Bez: David Friedländer. Aet. 83. JH 1833 Berlin.
14. Heilige Familie. Maria mit dem Kinde auf dem Schos, Johannes in verehrender Stellung. Hinter ihnen Joseph u. Elisabeth oder Anna. Bez: J. H. f. 1833. Holz, rund. Durchm. 0,51. Nach H.’s Rückkehr aus Italien gem. E: Städt. Mus. Leipzig, angek. vom KV. aus d. Lucanus’schen Samml. in Halberst. 1863. – Ddf. KV. 33; Berl. ak. KA. 34; Halberst. KA. 34 ; Köln, 2. allg. d. KA. 61.
Empfohlene Zitierweise:
Friedrich von Boetticher: Malerwerke des neunzehnten Jahrhunderts – Erster Band. Fr. v. Boetticher’s Verlag, Dresden 1891/95, Seite 586. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Malerwerke_des_neunzehnten_Jahrhunderts_Erster_Band.pdf/599&oldid=- (Version vom 30.4.2023)