Boetticher:Hübner, Rudolf Julius Benno

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Hübner, Eduard Malerwerke des neunzehnten Jahrhunderts – Erster Band (1895) von Friedrich von Boetticher
Hübner, Rudolf Julius Benno
Hübner, Julius, der Jüngere
  Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.

[582] Hübner, Rudolf Julius Benno, Historienmaler, geb. zu Oels in Schlesien, gest. auf seinem Landsitz zu Loschwitz bei Dresden am 7. Nov. 1882. Von seinem Vormund für das Studium der Theologie bestimmt, wandte er sich erst nach Vollendung seines Gynmasialcursus der Kunst zu, der er sich seit 1821 auf der Berliner Akad. u. seit 1823 im Atelier W. Schadow’s widmete. Als Letzterer dann 1826 zum Director der Akad. zu Düsseldorf ernannt wurde, schloss auch Hübner der Zahl der ihm folgenden Schüler sich an. 1829, nach seiner Verheiratung mit der Schwester seines Freundes Ed. Bendemann, ging Hübner mit seiner jungen Frau nach Italien, wo sie 1830 in Rom mit Schadow zusammentrafen. 1831–33 lebte er in Berlin, kehrte aber im Sommer 1833 nach Düsseldorf zurück, von wo er 1839 seinem Schwager B. nach Dresden folgte, der dauernden Stätte eines 43jahr. Wirkens. Am 1. Mai 1842 wurde er Professor an der Dresd. Akad., später Mitglied derselben u. des akad. Rats, Vorstand eines Ateliers für Geschichtsmalerei u. 1871 endlich, als Nachfolger Schnorr’s v. C., Director der Dresdner Gem.-Galerie. Zu den Schülern, welche sich unter Hübner während dessen 40jähr. Lehrtätigkeit ausbildeten, zählten A. Diethe, G. Hammer, Ed. Hübner (der Sohn des Künstlers), A. Leinweber, M. Mühlig, Oehmichen, v. Ramberg, J. Scholtz, Schönherr, A. L. Schuster, A. Thiele, Thumann, W. Walther, Ant. Weber u. A. Am 1. Sept. 1882 trat H. in den Ruhestand. Er war Mitgl. der Akademien von Berlin (1832) u. Philadelphia u. Dr. phil. der Univ. Leipzig. Gr. gold. Med. Brüssel 1851.

I. Oelgemälde.[Bearbeiten]

1. Selbstportr. des Künstlers. Kopf. 1823 gem. – Berl. ak. KA. 24.
2. Boas u. Ruth auf dem Felde bei den Schnittern. Halbe Lebensgr. Bez. m. Monogr. JH 1826. In Berlin 1825 gem. E: Palais Liegnitz, Berlin. – Berl. ak. KA. 26; Röm. KA., Frühj. 31.
3. Der Fischerknabe u. die Nixe. Nach Goethe’s „Fischer“. 1827 in Ddf. gem. Bez. m. Monogr. 1828. h. 66″, br. 87″. E: Schloss Bellevue, Berlin. Holzschn. im Werk Raczynski’s; Lith. von F. Oldermann. gr. qu. fol. – Ddf. KA., Aug. 28; Berl. ak. KA. 28.
4. Roland befreit die Prinzessin Isabella v. Galizien aus der Räuberhöhle. (Orlando furioso, Canto XIII.) Zu Seiten des Bildes die Gestalten des Bischofs Turpin u. des Dichters. 1828 in Ddf. gem. Bez. m. Monogr. 1828. h. 2′, br. 4′. E. Prinz Alex. v. Preussen. Gest. von Jos. Keller f. d. KV. f. Rh. u. W. 1837/38. – Berl. ak. KA. 28; Köln, 2. allg. d. KA. 61; Dresd. Hübner-A. 83; Berl. Jub.-A. 86, histor. Abteil.
5. Melagys erklärt den ruhenden Helden die Basreliefs des Merlinbrunnens. (Orlando fur.). Bleistiftz. 1828. – Dresd. Aquar.-A. 77.
6. Portr. des Dir. Wilh. Schadow in Ddf. – Berl. ak. KA. 28;. Halberst. KA. 34; Münch. allg. d. KA. 58.
7. Portr. der Braut Hübner’s in ganzer Figur. 1828 gem. War im Besitz des Rentiers Anton Bendemann, Berlin. – Berl. ak. KA. 30.
8. Ruth, ihre Schwiegermutter Noëmi in die Fremde begleitend. Halblebensgr. 1830 in Rom für den damal. Kronprinzen v. Preussen gem. Oben flachrund. h. 1,18, br. 0,99. E. des Kaisers, der Nat.-Gal. überwiesen 1876. – Berl. ak. KA. 32; Münch. allg. d. KA. 58.
9. Familienbild. Der in Rom um den Künstler versammelte Verwandten- u. Freundeskreis. Nach der Skizze H’s von ihm in Gemeinschaft mit Th. Hildebrand, K. Sohn, Bendemann u. Schadow gemalt u. in Ddf. u. Berlin vollendet. – Berl. ak. KA. 32.
10. Simson die Tempelsäulen umreissend. Neben ihm der ihn führende Knabe. 1832 in Berlin gem. Kam durch den Verein der Kunstfreunde an Cabinetsrat Albrecht, Berlin. Gest. von Ed. Mandel. – Berl. ak. KA. 32. Ein Bild dieses Gegenstandes im Palais Bellevue, Berlin.
11. Bildn. der Prinzessin Karl v. Preussen. Brustb. – Berl. ak. KA. 32.
12. Bildn. des Dir. Gottfried Schadow in Berlin, im Pelzrock mit schwarzem Käppchen. Lebensgr. Brustb. Darunter die Worte: Gottfried Schadow Anno 1832 im 69. Jahre seines Alters. Bez. m. Monogr. JH. h. 0,52. br. 0,49. E: Nat.-Gal. Berlin, angek. 1886. Nach der Kreidez. Hübners in Linien gest. von Herm. Brey unter Leitung Ed. Mandel’s. gr. fol. Ein Bildn. Gottfr. Schadow’s befand sich im Besitz W. Schadow’s. – Ddf. KV. 33; Münch. allg. d. KA. 58.
13. Portrait. Bez: David Friedländer. Aet. 83. JH 1833 Berlin.
14. Heilige Familie. Maria mit dem Kinde auf dem Schos, Johannes in verehrender Stellung. Hinter ihnen Joseph u. Elisabeth oder Anna. Bez: J. H. f. 1833. Holz, rund. Durchm. 0,51. Nach H.’s Rückkehr aus Italien gem. E: Städt. Mus. Leipzig, angek. vom KV. aus d. Lucanus’schen Samml. in Halberst. 1863. – Ddf. KV. 33; Berl. ak. KA. 34; Halberst. KA. 34 ; Köln, 2. allg. d. KA. 61.

[583]

15. Schwarzbärtiger Judenkopf. Brustb. Bez. in. Monogr. JH zwischen 1834. h. 0,56, br. 0,45. E: Gal. Dresden, Geschenk des Künstlers.
16. Der verklärte Christus in Wolken segnend über den unten sitzenden vier Evangelisten. Lebensgr. Figuren. Altarbild f. die neue Stadtkirche zu Meseritz. 1834 in Ddf. gem. Stiftung des Kaufm. Wilh. Werner aus Ozorkow in Polen. Kupferstich von Jos. Keller 1835 für das Werk Raczynski’s. fol. – Kleinere A. d. Berl. Akad., Apr. u. Mai 34. Der Carton der untern Hälfte mit den Evangelisten befand sich auf der Dresd. Hübner-A. 83.
17. Das liebende Paar des „Hohenliedes“. Kl. Oelgem. War im Bes. des KV. f. Rh. u. W. Holzschn. bei Raczynski. – KV. f. Rh. u. W., Juli 34; Berl. ak. KA. 34.
18. Portr. Emma’s, der Tochter H.’s, als Kind. Ganze Figur. 1834 gem. Bez. m. Monogr.
19. Der zwölfjähr. Christusknabe im Tempel lehrend. Kl. Oelgem. 1836. – Dresd. Hübner-A. 83.
20. Die Schutzengel. Zwei Engel, im Walde schlafende Kinder bewachend. Bez. m. Monogr. 1836. Nussholz, oben rund. h. 0,41, br. 0,60. E: Nat.-Gal. Berlin. Lith. von Engelbach; Lith. von B. Weiss u. A. Brandmayer, gr. fol. – Berl. ak. KA. 36.
21. Ecce homo. Der an die Säule gebundene Christus in ganzer lebensgr. Gestalt. Altarbild der Andreaskirche zu Düsseldorf, gestiftet vom KV. f. Rh. u. W. 1836 in Ddf. gem. Lith. von G. Koch. fol. Skizze auf der Dresd. Hübner-A. 83.
22. Das segnende Christuskind auf Wolken sitzend. Bez: Anno 1837. JH (monogr.) Düsseldorf. Rund. Durchm. 0,85. E: Nat.-Gal. Berlin, Wagener’sche Samml. Lith. von Engelbach, fol.; Farbendr. v. E. Troitzsch. – Bresl. KA. 37.
23. Die vier Jahreszeiten u. Menschenalter. Entwurf eines Frieses, auf welchem die Lebensalter im Fortschritte der Tages- u. Jahreszeiten dargestellt sind. Ausgeführt in Höhe von 2½′ in dem von Rud. Wiegmann in Ddf. erbauten Hause Schadow’s durch Jul. Hübner u. andere ältere Schüler u. Freunde des Meisters, 1837.
24. „Die vier Weltalter“, nach Schiller, ähnlicher Fries, von Hübner 1837 für den Speisesaal seines ältesten Sohnes, des Prof. Emil Hübner in Berlin, gemalt.
25. Hiob sitzt mit seinen Freunden auf den Trümmern seines Hauses, trostlos über sein Geschick; bei ihnen steht das Weib Hiob’s. Bez: Gemalt für das Städel’sche Institut in Frankfurt a. M. von Julius Hühner 1836–38. h. 1,98, br. 3,35. – Dresd. ak. KA. 38; Berl. ak. KA. 38. Skizze auf d. Dresd. Hübner-A. 83.
26. „Sehet die Lilien“. Christus in der Bergpredigt verkündet das Gleichniss von den Lilien auf dem Felde. Lebensgr. Figuren. Altarbild für die Stadtkirche in Halle. Angefangen 1839 in Ddf., doch erst Anfang 1841 in Dresden vollendet. Lith. von C. Hahn. Tondr. roy. qu. fol. Ausgestellt in Dresden im April 1841, darauf in Berlin (im gr. Saal der Akad.) im Sept. 1841.
27. Karl Fr. Lessing, Karl Sohn u. Theod. Hildebrand. Drei Köpfe auf einer Leinwand, 1839 gemalt. In Dresd. Privatbesitz. Lith. von C. Steckmest. qu. fol. – Dresd. ak. KA. 40; Berl. Jub.-A., hist. Abteil.
28. Entwurf zum Dresd. Theatervorhang. Oelskizze. Berl. Privatbesitz. – Berl. Jub.-A. 86, histor. Abteil.
29. Vorhang für das von Gottfr. Semper erbaute Dresd. Hoftheater. Mit Darstellungen aus dem Prolog Tieck’s zu dessen „Kaiser Octavian“. Ausgeführt 1840 unter Mitwirkung von Ludw. Richter, Oehme dem Vater u. Gust. Metz. Ging beim Dresd. Theaterbrande 1869 zu Grunde. Die Compos. wurde 1882 durch Ed. Hübner, den Sohn des Meisters, für das Leipz. Theater wiederhergestellt. Radirt grösstenteils in Umrissen von Jul. Hübner selbst, fol.
30. Felicitas u. der Schlaf, nach Tieck’s „Kaiser Octavian“. Felicitas ruht mit ihren Kindern an einem Waldquell, vom geflügelten Schlafgott behütet. Als Predelle dazu grau in grau: Felicitas zu Ross dem Leoparden nachjagend, der einen ihrer Knaben geraubt, während ein Affe den andern entführt. An den Seiten auf Spruchbändern: Historia vom Kaiser – Octavianus nach L. Tieck. Bez. mit Monogr. 1842. Mahagoniholz. Das Hauptbild h. 0,66, br. 0,50; die Predelle h. 0,08, br. 0,50. E: Schles. Mus. Breslau durch d. KV. – Berl. ak. KA. 42.
31. Kaiser Friedrich III., 1440–1493. E: Römersaal, Frankf. a. M., gestiftet vom Künstler 1842. – Leipz. KV. 43; Dresd. ak. KA. 43.
32. St. Georg, Halbfigur. 1843. – E: König v. Hannover.
33. Christus über dem Grabe auf Wolken stehend. Ueberlebensgross. Für die Stadtkirche zu Meissen 1843.
34. Bildn. zweier Knaben, ganze Figuren, lebensgr. – Dresd. ak. KA. 43; Berl. ak. KA. 44.
35. Die Auferstehung Christi. Am Grabe zwei Engel. Für die Kirche zu Dommitzsch bei Torgau 1844.
36. Die schöne Melusine in Nixengestalt, ihr Haar schmückend, vom Grafen Raimund belauscht. Nach Tieck’s Märchen. Bez. m. Monogr. 1844. h. 0,65, br. 0,97. E: Raczynski’sche Samml., Nat.-Gal. Berlin. – Dresd. ak. KA. 44; Berl. ak. KA. 44.
37. Jugendportr. der Prinzessin Margarete zu Sachsen, spätem Gemahlin des Erzh. Ludwig v. Oesterreich. Ganze lebensgr. Figur, 1844. – Dresd. ak. KA. 44.
38. Portr. des Geh.-R. Dr. C. G. Carus. Brustb. m. Händen. In der Auflassung an Correggio’s Bild seines Arztes in der Dresd. Gal. erinnernd. 1844.
39. Die Verkündigung. Marie u. der Engel in Brustbildern. 1845. E: Cheatham, Birmingham.
40. Christus mit Kelch u. Brod. Halbfigur. 1846. E: Commerz.-R. Griebel, Stettin.
41. Amor vielgestaltig, immer derselbe. Zwei Rahmen mit je 6 Medaillons: Scenen aus dem Leben Amor’s. In Oelfarben 1846. – Dresd. ak. KA. 46.
42. Portr. des Prof. Ed. Bendemann. Halbfigur, 1846. War im Besitz Anton Bendemann’s, Berlin.

[584]

43. Rabbi Manasse aus Smyrna. – Dresd. ak. KA. 47.
44. Landsknecht. Portraitstudie des Malers Guido Hammer. Brustb. Bez. m. Monogr. JH zwischen 1848. Eichenholz, h. 0,60, br. 0,42. E: Gal. Dresden, Geschenk des Künstlers 1872. – Münch. KA. 53.
45. Samuel als Kind von seiner Mutter Hannah dem hohen Priester Eli zugeführt. Lebensgr. Figuren (1848). – Dresd. ak. KA. 50; Oesterr. KV., Nov. 50; Münch, allg. d. KA. 58. Skizze auf d. Dresd. Hübner-A. 83.
48. Das goldene Zeitalter. Gruppe von fünf blühenden Hirtenkindem mit einem Schäferhunde und einem Lämmchen im Schatten eines üppigen Haines. Einer der Knaben bläst die Hirtenflöte, deren Tönen die anderen lauschen. Bez. m. Monogr. JH zwischen 1848. h. 1,17, br. 1,98. E: Gal. Dresden durch die Lindenau-Stiftung 1849. – Ausgestellt bei del Vecchio in Leipzig, Jan. 49; Dresd. ak. KA. 49; Münch. KA. 53.
47. Goldenes Zeitalter. Etwas abweichende Wiederholung des Dresdner Bildes. h. 1,16, br. 1,98. E: Nat.-Gal. Berlin, Geschenk der Erben Anton Bendemann’s 1866. Holzschn. im Werk Raczynski’s.
48. Büssende Magdalena, Brustb., 1849 gemalt. E: Jul. Quentell, Bremen. – Dresd. ak. KA. 49; Bremer KA. 52; Bremer A. a. Privatbes. 63. Ein Bild „Büssende Magdalena“ (1849), welches im Berl. KV. 1851 ausgestellt war, besass die Herzogin v. Kurland-Montleart, gest. Nov. 51.
49. Das Horoskop. – Dresd. ak. KA. 50.
50. Der Engel des Herrn zeigt dem Johannes die grosse Babel auf dem siebenköpfigen Drachen. Lebensgr. Auf Bestellung des russ. Thronfolgers, nachm. Kaisers Alexander II. – Dresd. ak. KA. 52; Antw. KA., Sommer 52. Eine abweichende kl. Oelskizze, bez: JH 1851, war auf d. Münch, allg. d. KA. 58 u. eine Wiederholung, bez: Julius Hübner Dresden 1854, auf d. Dresd. Hübner-A. 83.
51. Reiters Abschied u. Tod. Gedenkblatt auf den in den Maiunruhen 1849 gefallenen Bürger F. A. Gontard in Leipzig. Eine Art Familienaltar. Hauptbild: Portraitkopf, im Tode auf weissem Kissen ruhend. Auf den inneren Flügeln zwei Engelknaben mit Spruchbändern; auf der Aussenseite der Flügel der Abschied eines Reiters von Weib u. Kind u. sein Tod auf dem Schlachtfelde. Für die Familie des Gefallenen 1851 gem. Zwei Skizzen auf der Dresd. Hübner-A. 83.
52. Reiters Abschied u. Reiters Tod. Wiederholung eines frühern Bildes. – Dresd. ak. KA. 53.
53. Hofschauspieler F. W. Porth in Dresden in der Rolle des Präsidenten in „Kabale u. Liebe“. Halbfigur. Bez. m. Monogr. JH zwischen 1853. h. 0,875, br. 0,66. Das Bild, seit 1869 in der Dresd. Gal., befindet sich seit 1887 im Conferenzzimmer des Dresd. Hoftheaters.
54. Rüdiger begleitet Doralice durch den Wald u. verteidigt sie gegen Sacripante. Nach Ariost. Bez. m. Monogr. JH 1854. – Dresd. Hübner-A. 83.
55. Andromeda. – Dresd. ak. KA. 54.
56. Karl’s V. letzte Tage im Kloster S. Juste. Der Kaiser im Lehnstuhl liest in einem Brevier. E: Mus. Weimar. – Par. WA. 55; Dresd. ak. KA. 56; Münch, allg. d. KA. 58.
57. Friedr. des Gr. letzte Tage in Sanssouci. (1855). E: Mus. Weimar. – Münch, allg. d. KA. 58.
58. Hausaltärchen. Triptychon. In der Mitte die Madonna; auf den Flügeln links S. Magdalena, rechts S. Catharina, grau in grau in Tempera. Auf der Aussenseite zwei musicirende Engelkinder. – Dresd. ak. KA. 56.
59. Magdalena am Leichnam Christi. (1859). h. 5′, br. 7′. - Köln, 2. allg. d. KA. 61; Berl. ak. KA. 64; Par. WA. 67; Berl. Jub.-A. 86, hist. Abteil. (hier als Staatsbesitz bezeichnet). Ein Bild wurde 1888 (laut Jahrb. d. preuss. Kunstsamml.) für die Nat.-Gal. Berlin angekauft.
60. Portr. des Kupferstechers Prof. Jos. Keller. Halbfigur. Bez: Jul. Hübner fec. Dresden 1860. h. 0,93, br. 0,70. E: Städt. Gal. Düsseldorf, Geschenk Hübner’s. – Köln, 2. allg. d. KA. 61.
61. Der zwölfjähr. Christus im Tempel. – Dresd. ak. KA. 61; Par. WA. 67.
62. 63. Amor u. Psyche im Sommer; Amor u. Psyche im Winter. Superporten. – Dresd. ak. KA. 61.
64. Stephanus, zur Steinigung verurteilt. Kleines Bild. – Köln, 2. allg. d. KA. 61.
65. Glaube, Liebe, Hoffnung. – Köln, 2. allg. d. KA. 61.
66. Disputation Dr. Luther’s mit Dr. Eck in Leipzig 1519. Bez: Angefangen im April 1863 und vollendet im December 1866 von Julius Hübner in Dresden. Soli deo Gloria, h. 3,8, br. 6,17. E: Gal. Dresden, angek. 1867. Abb. „Daheim“ 84. – Par. WA. 67. Die Farbenskizze aus d. Album der Dresd. Kunstakad. befand sich auf d. KA. f. Rh. u. W. 69; eine Skizze, bez: „Erster Entwurf zum Lutherbilde – Julius Hübner f.“, auf d. Dresd. Hübner-A. 83.
67. Christus u. Nicodemus. Aus J. W. Schirmer’s Nachlass auf Sachse’s Berl. K.-Auct., März 70.
68. Stephanus vom hohen Rat in Jerusalem zum Tode verurteilt, sieht den Heiland in den Wolken. Lebensgr. Bez: Julius Hübner 1870 Dresden. – Wiener JA. 70; Dresd. ak. KA. 79.
69. Hagar u. Ismael. Bez: Julius Hübner 1870. – Dresd. ak. KA. 78. Geschenk des Künstlers für die Kunstlotterie des Albertvereins 1882.
70. Christus am Kreuz. Altarbild für eine Kirche in Kurland. 1872.
71. Waldquelle. 1875. – Dresd. ak. KA. 78.
72. Portr. des Bildhauers Gottfr. Schadow. – Dresd. ak. KA. 79.
73. Tempi passati. Herbstmotiv aus dem sogen. Nymphenbade im Zwinger zu Dresden. – Dresd. ak. KA. 79.
74. Zwei grosse pilasterartige Bilder auf Goldgrund mit je drei Genien der Künste in Kindergestalten. Die Bilder tragen die Schiller’schen Worte: „Das Wissen teilest du mit vorgezognen Geistern, die Kunst, o Mensch, hast du allein“. 1882 gemalt.

Hübner malte auch viele Portraits, so ausser den bereits genannten, die des Grafen u. der Gräfin Kanitz, des Herrn u. der Frau Gontard, des Fürsten Hatzfeld, letzteres in ganzer Figur, u. v. a. [585]

II. Leinwand-Fresken.[Bearbeiten]

1. Dunkele Mächte. In einem Bogenfelde: Nacht mit Schlaf u. Tod. In den Zwickeln: Die Parzen u. die Furien. In der Predelle: Das Haupt der Medusa zwischen Festons. Leinwand-Fresco zur Decoration eines Treppenhauses. Bez: Julius Hübner. Dresden 1880. – Dresd. ak. KA. 80; Berl. ak. KA. 80, Abb. im Kat.
2. Ueber dieser Compos. befindet sich, durch einen Amorettenfries getrennt, eine Darstell. der Geburt der Venus, statt deren auch „Apollo mit seinem Viergespann u. den Musen“ (der obere Teil des Apollobildes bef. sich im Nachlass des Künstlers) gewählt werden könnte. Hübner’s letzte Arbeit 1882. – Dresd. Hübner- A. 83.

III. Aquarelle, Zeichnungen.[Bearbeiten]

1. Boas u. Ruth auf dem Felde bei den Schnittern. Carton. – Berl. ak. KA. 26.
2. Roland befreit die Prinzessin v. Galizien. Zeichn. – Berl. ak. KA. 26. Eine Bleistiftz. war im Herbst 28 im Atelier Schadow’s zugleich mit anderen Arbeiten von dessen Schülern ausgestellt.
3. Das goldene Zeitalter. Zeichn. – Berl. ak. KA. 28.
4. Ruth ihrer Schwiegermutter Noëmi in die Fremde folgend. Carton, ausgestellt im Atelier Schadow’s, Herbst 28.
5. Ruth ihrer Schwiegermutter in die Fremde folgend. Aquar. – Berl. ak. KA. 28.
6. Skizze zu dem 1830 in Rom begonnenen Familienbilde.
7. Portr. des Dir. Wilh. Schadow. Zeichn. Bez: Roma d. 5. Febr. 1831. Monogr. Gest. von Jos. Keller zum Werk Raczynski’s.
8. Finis Poloniae. Weibl. Gestalt, mit Händen u. Füssen an eine Säule gefesselt. Bleiz., leicht getuscht. 8. Bez: Julius Hübner. E: Cab. d. Handz. Dresden.
9. Der zwölfjähr. Christusknabe unter den Schriftgelehrten im Tempel. Farbenskizze. – Halberst KA., Mai 32; Berl. ak. KA. 32; Ddf. KV. f. Rh. u. W. 34.
10. Hiob u. seine Freunde. Entwurf zum Bilde im Städel’schen Institut. Bleistiftz. E: Städel’sches Institut, Frankf. a. M., Geschenk des Malers Paul v. Jonkowski aus d. Samml. seines Vaters 1882.
11. Hiob u. seine Freunde. Carton. Bez: Julius Hübner 1834. – Dresd. Hübner-A. 83. Eine Skizze daselbst.
12. Das liebende Paar im „Hohenliede“. Ausgeführte Tuschzeichn. Befand sich in d. Samml. Anton Bendemann’s, Berlin. Ein Bild „Salomon u. Sulamith“. Sepia. 1835, war auf der Dresd. Aquar.-A. 77. Eine Zeichn. vom J. 1856 hat H. Bürkner für eine bei Gust. Meyer in Leipzig erschienene Bibel radirt.
13. Entwurf zum „Gleichniss von den Lilien auf dem Felde“. Bleistiftz. War in d. Samml. Anton Bendemann’s, Berlin. – Halberst. KA. 36.
14. Genoveva mit ihrem Kinde auf dem Schos im Walde sitzend. Zeichn. Mit Monogr. JH zwischen 1837. Rad. von H. Bürkner 1854. gr. 4. Nicht veröffentlicht.
15. Die Hochzeit der schönen Melusine. Leicht braun getuschte Zeichn. Schmal roy. qu. fol. Bez. m. Monogr. JH zwischen 1837. Düsseldorf. „Dem Andenken Ludwig Tieck’s gewidmet. 1856 dem Königl. Kupferstichcabinet in Dresden geschenkt von Julius Hübner.“
16. Die schöne Melusine im Bade. Zeichn. Erwähnt von Wolfg. Müller.
17. „Das Nibelungen-Lied“. Abdruck der Handschrift des Frh. Jos. v. Lassberg. Mit Holzschn. nach Orig.-Zeichn. von E. Bendemann u. J. Hübner. (Geschnitten von H. Bürkner, F. Unzelmann, A. Vogel, E. Kretzschmer u. A.) Leipzig 1840. gr. 4. Dieselben Bilder auch mit der Uebersetzung von G. O. Marbach.
18. Farbige Cartons zum Fenster der Kapelle im königl. Weinberge zu Wachwitz. Mitte: Christus zu den Worten „Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben“, darunter die Kelter. Linke Seite: Maria, darunter die Arbeit im Weinberge. Rechte Seite: Johannes der Täufer, darunter die Lohnausteilung. E: Cab. der Handzeichn. Dresden. – Dresd. ak. KA. 42; Münch. allg. d. KA. 58; Dresd. Aquar.-A. 87. Das von Scheinert in Meissen ausgeführte Fenster befand sich auf der Dresd. ak. KA. 44; Zwei wappentragende Engel aus dem Bilde, Aquar. von 1841, auf der Dresd. Aquar.-A. 77 u. 87.
19. Diplom der Akad. der Künste zu Dresden, entworfen von Prof. Semper, Arabesken u. Figuren von J. Hübner, in Holz geschnitten von H. Bürkner. – Dresd. ak. KA. 44.
20. Amorinen. Folge von 12 Bll. Zeichnungen (Medaillons). Bez. m. Monogr. JH. Stahlradirung von HB (Hugo Bürkner). In blauem Druck. Die Compositionen zu Tellerverzierungen bestimmt.
21. Gefallene Germania. 1850. „Meine Augen fliessen wie Wasserbäche über den Jammer meines Volkes. Die Krone unseres Hauptes ist abgefallen.“ Klagel. Jer. III. 48 u. V. 16. Mit dem Angesicht auf dem Boden liegende Gestalt, der Krone u. Scepter entfallen sind. Zeichn. u. Orig.-Rad. auf Stahl in Tondruck, qu. fol. (König Ludw.-Album).
22. Cartons zu zwei vom Grafen u. der Gräfin Henckel v. Donnersmark, geb. v. Hardenberg, in d. Kapelle des Schlosses Wolfsberg, Illyrien, gestifteten Fenstern. In einem der Fenster: Die überlebensgrosse Figur Christi, darunter eine kl. Darstellung der Grablegung; im andern Fenster: Maria mit dem Kinde, darunter die Anbetung der Könige. Ausgeführt von den Glasmalern Schwechten u. Scheinert u. 1850 im Atelier Schwechten in Berlin vollendet.
23. Der Apostel Philippus durch einen Engel dem Kämmerer der Königin Candaces zugeführt. Feder- u. Sepiaz. Bez. m. Monogr. JH zwischen 1851. Dresden, roy. qu. fol. E: Cab. d. Handz. Dresden, Geschenk des Künstlers.
24. Amor Brennholz tragend. Bleistiftz. 1853.
25. Carton zum Fenster der Orliki’schen Seitenkapelle der Dominicanerkirche zu Krakau. In der Mitte: Maria, auf einer Wolke stehend, auf ihren Armen das Christuskind, das seine Händchen segnend erhebt. Zu beiden Seiten, auf Wolken kniend, links der h. Hiacynthus, Schüler des h. Dominicus, rechts die h. Adelheid, Gemahlin Kaiser Otto’s des Gr. Darunter die Wappen der Familie des Stifters mit Ornament u. Unterschrift. Ferner ein Engel für die Rosette desselben Fensters bestimmt. Das von Scheinert in Meissen in Glasmalerei ausgeführte Fenster befand sich auf der Dresd. ak. KA. 54, die Cartons auf der Pariser WA. 55.

[586]

„Maria mit dem Kinde“, Teil des color. Cartons, war bereits auf der Dresd. A. 1853.
Eine Zeichnung der gesammten Composition. Papier, h. 0,43, br. 0,38, gehört seit 1870 dem Mus. Wallraf-Richartz in Köln, als Geschenk eines Ungenannten. Es ist wol die 1854 entstandene leicht aquarellirte Bleistiftz. von der Dresd. Aquar.-A. 77.
26. Nacht, Schlaf u. Tod. Bleistiftz. 1859.
27. Der zwölfjähr. Christus im Tempel. Carton zu einem Fenster der Aegidienkirche zu Oschatz. Bez: Julius Hübner del. Dresden 1862. – Brüsseler Carton-A. 64; Dresd. Hübner-A. 83. Die Oelfarbenskizze, bez. m. Monogr. 1863, bef. sich im Album der Dresd. Kunstakad. Glasmalerei von K. Scheinert in Meissen 1863.
28. „Das Leben ein Traum“. Bekränztes Mädchen, eine Lyra im Schos haltend, blickt auf einen mit Rosen geschmückten Dreifuss, in dessen Weihrauchwolke die Worte zu lesen: „Das Leben ein Traum“. Zeichnung. Titelblatt zu einer Uebersetzung. Bez. m. Monogr. JH zwischen 1867. Rad. von H. Bürkner.
29. Anton Bendemann. Ganze Figur am Schreibtisch. Zeichn. Bez. m. Monogr. Rad. von H. Bürkner. 4
30. Karl Fr. Lessing. Bleiz. E: Maler Hopfgarten, Berlin. – XI. Sonder-A. der Berl. Nat.-Gal. (K. F. Lessing). 1880. Ein Portr. Lessing’s gest. von Th. Langer. 4.
31. Doppelbildniss: Jul. Hübner u. Ed. Bendemann. Aquar. – Dresd. Aquar.-A. 87.
32. Portr. Theodor Hildebrand’s. Aquar.
33. Zöllner u. Pharisäer. Aquar.
31–33 aus d. Samml. Anton Bendemann, Berlin.
34.–37. Bildn. seines Freundes Wilh. Wackernagel im Alter von 16 Jahren; Prof. Wilh. Wackernagel im Alter von 27 Jahren; Derselbe, scherzhafter Weise behelmt; Bildn. des Theologen Nüscheler aus Zürich. Bleistiftzeichnungen. E: Oeffentl. Kunstsamml. Basel, Geschenke des Künstlers.
38. Francesca Primavera. Aquar. – Dresd. Aquar.-A. 87.
39. Aurora. Entwurf zu einem Deckengemälde. Rotstiftz. 1876. – Dresd. Aquar.-A. 77.
40. Teil eines Projects zur Decoration des Vestibüls im Museum zu Dresden. Lünette über der Tür: „Der Genius entschleiert die Natur“. Seitenwände der Tür: „Das Walten der Naturkräfte“. Aquarelle. – Dresd. Aquar.-A. 77.
41. Triumph der Venus. Für’s Treppenhaus des Museums. – Dresd. Aquar.-A. 87.

IV. Radirung.[Bearbeiten]

1. „Die todte Braut“. Nach Reinick. Bez. m. Monogr. gr. 4. In „Lieder eines Malers mit Randzeichn. seiner Freunde“.
Zwei andere Radirungen sind unter I, 29 u. III, 21 bereits genannt.

Jul. Hübner lieferte Zeichnungen zum „Passionsbüchlein mit Bildern u. Arabesken“ (Leipzig 1850), zu W. Schadow’s „Modernem Vasari“, Holzschn. v. H. Bürkner (Berlin 1854), zur „Deutschen Geschichte in Bildern“ (Dresden 1855 ff), zur „Holzschnitt-Mappe von Hugo Bürkner“ (Dresden 1857) u. gab ein „Bilder-Brevier der Dresdner Galerie mit Orig.-Radirungen von H. Bürkner u. A.“ (Dresden) u. eine Gedichtsammlung „Helldunkel“ heraus. Seine bei Enthüllung des Schadow-Denkmals zu Düsseldorf gehaltene Festrede ist unter dem Titel „Schadow u. seine Schule“ (Bonn 1869) im Druck erschienen, ebenso mehrere seiner kunstgeschichtl. u. krit. Aufsätze. Auch ist er der Verfasser sämmtlicher während der Jahre 1856–84 gedruckten Kataloge der Dresdner Galerie.

Eine Jul. Hübner-Ausstellung fand 1883 in Dresden (Brühl’sches Palais) u. in Berlin (Local des Künstlervereins) statt.

Vgl. Fr. Lucanus „Rud. Jul. Benno Hübner“. (Schorn’s Kunstbl. 1841); A. Ehrhardt, Jul. Hübner (Dresden 1882) u. M. Blanckarts’ Nekrolog in Lützows „Kunstchronik“ 1883.

Nachträge und Berichtigungen[Bearbeiten]

[976] Hübner, Julius, gest. am 7. Nov. 1882. Seine Gemälde „Karl’s V. letzte Tage“ (No. 56) u. „Friedrichs d. Gr. letzte Tage“ (No. 57) befinden sich im Museum zu Weimar.