Seite:Malerwerke des neunzehnten Jahrhunderts Erster Band.pdf/901

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal korrekturgelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.

Der für Achitectur, Glasmalerei u. Kunstgewerbe tätige Künstler gab bereits 1880 folg. Werk heraus: „Kunsttöpferei u. Ofenfabrik von Hausleiter u. Eisenbeis. Frankf. a. M. u. Nürnberg. A. Linnemann, Arch. inv. et fec.“ Druckerei von Ostenrieth, Frankf. a. M.

Linnig, Egidius, belg. Marine- u. Landschaftsmaler, auch Radirer, stammt von deutschen Eltern u. ist am 25. Aug. 1821 zu Antwerpen geboren, wo er schon früh die Zeichnenschule besuchte u. sich darauf unter van Bree fortbildete. Nach weiteren Studien im Haag, in Amsterdam u. auf Reisen liess er sich in Antwerpen nieder.

1. Flussansicht bei Antwerpen. Bez. 1849. E: F. Eckhoff. – Bremer A. a. Privatbes. 63.
2. Kalfatern eines Schiffes auf der Schelde bei Antwerpen. – Leipz. KV. 49.
3. Stilles Wasser bei Antwerpen. 1851. E: Geheimrat Bergmann. – Hannov. A. a. Privatbes. 82.
4. Mondscheinlandschaft in Holland. 1853. h. 0,37, br. 0,53. E: Stadt-Museum Danzig.
5. Ansicht von Zyrksee in Zeeland. – Leipz. KV. 53.
6. Schiffe im Eise. Bez: Egidi Linnig 1854. h. 0,375, br. 0,535. E: Kunsthalle Hamburg, Geschenk von Frau Heyn geb. Bergeest 1861.
7. Winterlandschaft bei Rotterdam.
8. Kalfatern eines Ostindienfahrers im Hafen von Dordrecht. Morgenbeleuchtung.
7 u. 8 Dresd. ak. KA. 57.
9. Schiffbrüchige im Sturm. E: Stadt-Museum Stettin.
10. Strand. – Oldenburger KA., Aug. u. Sept. 85.
11. Blick auf Antwerpen u. die Schelde. Viele Schiffe vor Anker. Abendstimmung. h. 0,69, br. 0,89. – Lepke’s Berl. K.-Auct., 9. Nov. 92. Eine Ansicht von Antwerpen erschien im Stahlstich von T. Heawood. qu. fol.
12. Radirungen. Das Werk des Künstlers (Marinen, Landschaften u. Figuren) soll 42 Bll. 8. bis qu. fol. umfassen.

Linnig, Willem, der Vater, belg. Genremaler u. Radirer, geb. zu Antwerpen am 7. April 1819, gest. daselbst am 8. Aug. 1885, war Schüler von Leys u. mehrere Jahre in Weimar tätig.

I. Oelgemälde.

1. Holländ. Bauernstube. Zwei Männer in Unterhaltung mit einem Kinde. Bez: W. Linnig 1840. Holz. h. 0,32, br. 0,38. – Aus d. Samml. Karl Sarg auf Miethke’s Wiener K.-Auct., 4. Mai 86.
2. Das Innere einer Schenke. Holz. h. 0,37, br. 0,45. E: Museum Stuttgart.
3. Die Einkehr in sich selbst Bez. 1849. E: E. H. Ehntholt – Bremer A. a. Privatbes. 63.
4. Der Liebesbrief. E: Graf Alfred Hohenthal-Königsbrück durch d. Leipz. KV. 51.
5. Ein Wirtshausmädchen in Flandern. – Leipz. KV. 53. Ein Bild „Die Magd eines fläm. Wirtshauses“, bez: Willem Linnig 69, h. 0,46, br. 0,39, bef. sich seit 1871 im Museum Hannover.
6. Flämische Blumen- u. Fruchthändlerin. – Hannov. KA. 72.
7. Ein Wunderdoctor (Der Quacksalber). Bez: W. Linnig 1879. – Münch. int KA. 79; Ddf., 4. allg. d. KA. 80.
8. 9. Flämische Küche; Waffenschmied des 16. Jahrh. – Ddf., 4. allg. d. KA 80.

II. Orig.-Radirungen.

1. Soldaten um Beute würfelnd. qu. fol.
2. Dame aus dem Mittelalter. Bez: W. Linnig 79. qu. 4.
3. Beim Antiquar (Antiquitätenhändler). 1881. qu. fol.
4. Das neue Habit Bez: W. Linnig. 4.
2–4 aus d. Jahrg. 80–82 der Weimar. Gesellschaft f. Radirkunst.

Linnig, Willem, der Sohn, belg. Portrait- u. Genremaler u. Radirer, geb. zu Antwerpen am 20. Aug. 1847, als Sohn des Genremalers Willem Linnig, besuchte 1½ Jahr die Kunstschule zu Antwerpen u. studirte dann 7 Jahre unter Leitung seines Vaters. 1876 wurde er Professor an der Kunstschule zu Weimar, legte sein Amt jedoch schon 1882 nieder u. kehrte nach Antwerpen zurück. Med. Sidney 81.

I. Oelgemälde.

1. Die Zigeunerin – Wiener JA. 77; Berl. ak. KA. 77.
2. Der alte Instrumentenmacher. – Berl. ak. KA. 77.
3. Zigeuner. – Münch, int. KA. (Glasp.) 79.
4. Luther verpflegt Pestkranke in Wittenberg. Abb. „Daheim“ 81. – Münch, int. KA. 79; Ddf., 4. allg. d. KA. 80.
5. 6. Heirat Luther’s; Kirchenvisitation Luther’s.
4–6 für den Luther-Cyclus auf der Wartburg. Von den übrigen 15 Bildern des Cyclus hat Pauwels 7, Thumann 5 u. Struys 3 gemalt.

II. Orig.-Radirungen.

1. Alter Kirchhof. Bez: W. Linnig Junior, qu. fol.
2. Phantasiekopf à la Rembrandt. Bez. Willem Linnig Junior. 8.
3. Etwas verspätet auf dem Maskenball. Bes: Willem Linnig Junior, fol.
4. Ein Instrumentenmacher (Geigenmacher). Bez: Willem Linnig Junior, qu. fol.
5. Kopf eines Zigeuners.
6. Portr. Friedrich Preller’s. Brustb. n. links, fast profil. Bez. W. Linnig Junior. fol. Mitgeteilt in Lützow’s „Z. f. b. Kunst“, Jan. 82.
7. Brustb. des Abbé Franz Liszt, fast profil. Bez: Willem Linnig Junior. fol. In „Zeitschr. f. b. Kunst“ 83.

Lins, Adolf, Landschafts- u. Genremaler, geb. zu Kassel am 21. Oct 1856, Schüler der dortigen Akad. Lebt in Düsseldorf. Ehrenvolle Anerkennung Berl. int KA 91; Ehrendiplom d. Dresd. Aquar.-A. 92.

I. Oelgemälde.

1. Landschaft Motiv aus Westfalen. – Beil ak. KA 79.
2. Westf. Dorflandschaft. Bez: Ad. Lins 81. – Berl. ak. KA. 81, Abb. im Kat; Dresd. ak. KA. 82.
3. Im Frühling. – Berl. ak. KA. 81. Eine „Frühlingslandschaft“: Berl. ak. KA 87; ein Bild „Frühling“: Berl. ak. KA 88.
Empfohlene Zitierweise:
Friedrich von Boetticher: Malerwerke des neunzehnten Jahrhunderts – Erster Band. Fr. v. Boetticher’s Verlag, Dresden 1891/95, Seite 888. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Malerwerke_des_neunzehnten_Jahrhunderts_Erster_Band.pdf/901&oldid=- (Version vom 6.2.2023)