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1. Waldlandschaft. – Sachse’s Berl. Gem.-A. 67. Eine „Waldlandschaft“, Abenddämmerung, Motiv bei Dessau, war auf der Berl. ak. KA. 70.
2. Heranziehendes Gewitter an der Schwarzpappelgruppe bei Wörlitz.
3. Im Schilfe, Motiv Kloster Michaelstein im Harz.
4. 5. Dorfeingang, Märkisches Motiv; Mühle im Walde. Pendants.
2–5 Berl. ak. KA. 70.
6. Im alten Eichenwalde.
7. Märkische Landschaft mit Edelwild-Staffage. Motiv an der Spree.
8. Waldlichtung, Motiv aus Dessau.
6–8 Berl. ak. KA. 72.
9. Landschaft im Harz. – Berl. ak. KA. 74.
10. Heisser Sommer. Motiv: Eingang in’s Bodetal. – Berl. ak. KA. 76.
11. Buchenwald auf Rügen, Motiv bei Sassnitz. – Berl. ak. KA. 78.
12. Portr. der Frau B. R. – Berl. ak. KA. 78.
13. Dorfstrasse in Tempelhof bei Gewitterstimmung. Staffage: ein mit Ochsen bespannter Bauernwagen. h. 0,57, br. 0,84. – Lepke’s Berl. K.-Auct., 21. Mai 95.

Richter, Gustav (Gustav Richter II.), Portraitmaler, in Berlin.

1. Bildniss des Dr. E. T. – Berl. ak. KA. 81.
2. 3. Bildniss des Herrn M. B.; Bildniss der Frau A. B. – Berl. ak. KA. 83.
4. Portr. eines ungarischen Honved. – Berl. ak. KA. 84.
5. Portr. Kaiser Wilhelm’s I. in ganzer Figur. - Berl. ak. KA. 87.
6. 7. Bildniss des Baumeisters M.; Bildniss der Frau M. – Berl. ak. KA. 88.

Richter, Helene, Genremalerin. Lebte in Düsseldorf, Rom u. Berlin, gegenwärtig (1890) in Rom.

1. Die Spielkameraden. – Berl. ak. KA. 70.
2. Der treue Wächter. Liegender grosser Hund, an den gelehnt ein Kind eingeschlafen ist. Lebensgr. Bez: H. Richter Ddf. 1870. – Berl. ak. KA. 70.
3.–5. Drei kleine Campagnolen: Piccolo; Piccola; Checco. Stehende ganze Figuren. Bez: H. Richter. Roma 73.
6. Ein Mädchen von Capri, Kniest. – Berl. ak. KA. 74 u. 76; Dresd. ak. KA. 78.
7. Junger Italiener. – Dresd. ak. KA. 75.
8. Italienisches Bettelkind, Kniest. – Berl. ak. KA. 76; Dresd. ak. KA. 78.
9. Maria Antonia von Capri (Studienkopf). – Berl. ak. KA. 76.
10. Petruccio. – Berl. ak. KA. 78.
11. Römisches Mädchen. – Berl. ak. KA. 83.
12. Das Kind der Blinden von Anacapri. – Berl. ak. KA. 90, Abb. im Kat.

Richter, Johann Heinrich, Portrait- u. Genremaler, geb. zu Coblenz 1803, gest. daselbst 1845, Schüler Girodet-Trioson’s u. Gérard’s in Paris, liess sich als Portraitmaler in München nieder, wo er die Bildnisse des Herzogs von Leuchtenberg, des Königs Otto v. Griechenland u. das der Erbgrossherzogin Mathilde v. Hessen-Darmstadt geb. Prinzessin v. Bayern ausführte. Während seines Besuchs Italien’s 1832 malte er einige Bilder aus dem dortigen Volksleben, deren zwei in die Sammlung Thorvaldsen’s übergingen, u. während eines Aufenthaltes in Coblenz 1835 die Portraits der Fürsten Löwenstein, Solms u. Anderer.

1. Portr. der Erbprinzessin v. Hessen-Darmstadt.
2. Portr. König Otto’s v. Griechenland.
1 u. 2 Eigentum des Bayr. Königshauses.
3. Mädchen von Albano bei Rom. Lebensgr. Brustbild. h. 0,63, br. 0,52. E: Kunsthalle zu Karlsruhe.

Richter, Adrian Ludwig, Maler, Zeichner u. Radirer, geb. zu Dresden am 28. Sept. 1803, wo sein Vater Carl August R. damals als Professor an der Kunstakademie tätig war, gest. daselbst am Abend des 19. Juni 1884, wandte sich schon frühzeitig der Landschaftsmalerei zu. In seinem zwölften Jahr arbeitete er bereits unter Leitung seines Vaters, zeichnete u. radirte für ihn. Im Winter besuchte er die Gypsclasse der Akademie, wo er nach der Antike zeichnete. Das erste grosse Werk, bei welchem er sich eifrig beteiligte, waren die vom Buchhändler Christoph Arnold in Dresden bestellten „Siebenzig malerischen An- u. Aussichten der Umgegend von Dresden, aufgenommen, gezeichnet u. radirt von C. A. Richter. Professor, u. A. Louis Richter“, denen im selben Jahre noch dreissig malerische An- u. Aussichten von Dresden u. Umgebung folgten. 1820 bot sich dem jungen Richter die Gelegenheit, den Fürsten Narischkin auf einer Reise über Strassburg u. Marseille nach Nizza zu begleiten, was der Auffassung u. Technik des jungen Zeichners günstig war, der nach sieben Monaten in das väterliche Atelier zurückkehrte. Die in ihm erwachte Sehnsucht nach Italien fand mit Hilfe Arnold’s ihre Befriedigung; 1823 konnte er die Reise über Salzburg antreten u., nach einigem Verweilen daselbst, in Innsbruck u. Oberitalien, am 28. Sept., am Abend seines 20. Geburtstages, in Rom einziehen. Nach Erneuerung der Bekanntschaft mit den Malern Wagner, Ernst Oehme u. Jul. Schnorr setzte Richter seine Studien fort, welche zunächst der Vollendung seiner Landschaft mit dem Watzmann galten. Hierbei besuchte ihn der ältere Meister Joseph Koch, der ihm ein treuer Freund u. Berater wurde. Den nächsten Frühling u. Sommer verweilte Richter im Albaner- u. Sabinergebirge, zeichnete u. malte u. erfreute sich besonders des anregenden Umganges zweier Männer, des Kunstfreundes Ludwig v. Maydell aus Esthland u. des preussischen Gesandtschaftspredigers Richard Rothe, welche dem Künstler unvergesslich blieben. Im Frühjahr 1825 besuchte Richter Neapel u. Amalfi, dessen Nachbarschaft ihm die Motive zum Oelgemälde bot, das, 1826 in Rom vollendet, als „Tal bei Amalfi“ seit 1862 das Leipziger Museum ziert. Die Bedeutung der Staffage für die Landschaft veranlassten den Künstler, dem Figurenstudium seine wachsende Sorgfalt zuzuwenden, was ihm mit solchem Erfolge gelang, dass in manchen seiner Bilder die Figuren der Landschaft gleichwertig, ja derselben überlegen sind. Am 1. April 1827 trat Richter den Heimweg an. Hier begann

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich von Boetticher: Malerwerke des neunzehnten Jahrhunderts – Zweiter Band. Fr. v. Boetticher’s Verlag, Dresden 1898/1901, Seite 409. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Malerwerke_des_neunzehnten_Jahrhunderts_Zweiter_Band.pdf/414&oldid=- (Version vom 2.9.2023)