Seite:Marggraf Friedrich des Vierten von Brandenburg Besuch zu Nürnberg im Jahr 1496.pdf/12

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verhalten, wir wolltens also haben.“ Noch war es den Tausenden der Zuschauer unbekannt, wer der Ritter war, der einen so muthvollen Ritt mit dem tapfern Löffelholz gemacht hatte, aber bald war das Geheimniß entdeckt: der Friedrichen ähnliche Ritter wagte bald darauf ein Gesteche mit Anton Herbart von Augspurg; auch diese beyden fielen miteinander, im Fallen blieb der unbekannte Ritter mit dem Sporn an der Stechdecke seines Pferdes hangen und rieß sie entzwey, so daß dasselbe ganz unbedeckt blieb. Friedrichs gewöhnliches Turnier-Roß war weiß, dieß war schwarz, und so war der muthige Friedrich entdeckt. Keiner wagte es nun sich mit Friedrichen zu messen; unwillig über die durch seine Entdeckung entsprungene Bescheidenheit, forderte er noch mehrere auf; doch wen seine Lanze berührte, der fiel. Selbst Löffelholz, mit dem er am späten Abend noch einen Kampf unternahm, fiel plötzlich und beklagte sich, einen starken Stoß empfangen zu haben: aber man lobte allgemein den auch zum Hofmann gebildeten Löffelholz, der freywillig, dem Fürsten zu Ehren, den Sattel geräumt, und dadurch seines schon beynahe errungenen Preises sich selbst verlustig gemacht hatte.

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