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Coy Cala hatte sich die letzten Minuten schweigsam und regungslos verhalten. – „Nicht sprechen können, Sennor,“ sagte er jetzt kurz. „Braanken nicht mehr da … Braanken gehören Araukanern, auch blonde Sennorita. Chubur und Chico schon unterwegs mit beiden. Sennor werden mit Thonecas reiten. So gut, so beschlossen sein.“

Er winkte den drei Thonecas zu. „He – hier den Sennor zu Lagerplatz führen …!“

Er befahl, und die Art, wie er es tat, schwächte Mastilos unwillige Kopfbewegung zu einem gefügig-geringschätzigen Achselzucken ab. „Ihr brauner Freund spielt hier den Herrn der Situation, El Gento … – Wo sind die Kisten?“

Coy erwiderte hart: „Weg sein. Braanken schweigen. Kisten werden Sennor später vielleicht finden … Wenn Kommandant gerecht ist … Braune Araukaner immer gerecht. Gelbe Chilenen aber längst vergessen, daß Araukaner und Tehus waren Herren von Berge und Pampas. – Kommen, Mistre Karl Olaf … Coy aufbrechen. Viel zu tun, Mistre … Kommen …“

Mastilo starrte mich an.

„Ich kann an alledem nichts ändern,“ meinte ich freundlicher, als er’s im Grunde verdient hatte. „Wir werden uns später noch treffen, Sennor. Leben Sie bis dahin wohl.“

„Die Kisten …“ murmelte er nur. Ein tiefer Seufzer noch und er wandte sich den Thonecas zu.

Coy schritt schnell voraus. Als wir den Lagerplatz der Tehus und die Mooshütte erreichten, waren unsere Verbündeten bereits eifrigst mit den Vorbereitungen zum Aufbruch beschäftigt. Chuburs und Chicos Pferde fehlten, und auch Coy und ich nahmen unsere Pferde und sagten dem Thoneca-Kapiken

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Max Schraut: Mein Freund Coy. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1929, Seite 144. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Mein_Freund_Coy.pdf/144&oldid=- (Version vom 1.8.2018)