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„Gläser?“ meinte er. „Ferngläser?“

„Nein, Glasgefäße, gefüllt mit Spiritus, nehme ich an. In der klaren Flüssigkeit schwimmen zwei Menschenköpfe …“

„Sie scherzen wohl …!“

„Ich habe wenig Sinn für Humor, Braanken. Diese Ader wurde mir im Zuchthaus abgebunden. Außerdem entdeckte ich in der Felsenhöhle noch Ihr gestohlenes Eigentum, – das heißt, das Geld und der Orden gehört Ihnen ja nicht …“

„Oh – wirklich?! Das Bild meiner Frau?! – Bitte, führen Sie mich dorthin – – bitte … Sie können sich denken, wie unendlich dankbar ich Ihnen bin, weil ich … “

Coys Geduldsfaden riß.

Er schrie Braanken ins Gesicht …

„Sie lügen – lügen!! Alles Lüge! Wir Bescheid wissen …!“

Braanken stand auf … Seine Lider klafften noch weiter. Die roten Augen hatten die Richtung auf Coy. Seine Züge blieben unbewegt. Nur ein Schatten tiefen Leides lag darüber.

„Du solltest deine Worte vorsichtiger wählen, Coy Cala!“ – Und zu mir: „Er mißtraut mir. Weshalb, El Gento? Seien Sie offen …“

Diese Ruhe war, wenn erheuchelt, die Leistung eines perfekten Komödianten.

„Ich will es sein, Braanken … Das, was Sie mir über Ihre Flucht, Ihre Bestrafung und …“

Coys Temperament beschleunigte die Entscheidung. Coy brüllte wütend:

„Sie lügen …! Sie schon einmal hier waren – vor halbe Jahr … Damals Coy und Chubur Sie trafen in Dickicht … Coy haben gute Augen

Empfohlene Zitierweise:
Max Schraut: Mein Freund Coy. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1929, Seite 55. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Mein_Freund_Coy.pdf/55&oldid=- (Version vom 1.8.2018)