seyen vollkommen gegründet, und erröthen so gar nicht, noch die abscheuliche Albernheit hinzu zu thun, „daß Sie sich selbst auf Ihren Adel etwas einbilden.“ – Was brauchen wir weiter Zeugniß, werden da unsre Demokraten triumphirend ausrufen, wir haben’s selbst gehört aus seinem Munde. – Zum andern aber ist jener Stolz bey weitem nicht die Hauptbeschwerde über eure Kaste in Wirtenberg. Es sind ganz andere Dinge, worüber man klagt. So wenig man den Indianer beneidet, wenn er sich mit der um seinen Hals hängenden Korallenschnur brüstet, so wenig beneidet euch ein Vernünftiger um euer von, oder um eure Sterne, oder um eure Ordensbänder. Und wollte irgend ein Einfältiger einen Werth in diese Dinge setzen, so steht ja in der Welt nichts leichter zu erwerben, als sie. Es hat ehemals ein gewisser Baron von Vöhlin zu Augspurg, der die Würde eines
Johann Gottfried Pahl: Mein leztes Wort über den Adel. o. V., Ganslosen 1797, Seite 12. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Mein_letztes_Wort_ueber_den_Adel.djvu/12&oldid=- (Version vom 1.8.2018)