Herman Melville Übersetzt von Rudolph Garrigue: Vier Monate auf den Marquesas-Inseln oder ein Blick auf Polynesisches Leben 1. Theil | |
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Erde! Das alte Schiff selbst sehnt sich, durch seine Klüsen einmal wieder ans Land zu gucken und Jack hatte neulich ganz recht, als der Capitän sein Steuern tadelte.
„Ja sehn Sie, Capitain Bangs,“ sagte der derbe Jack, „ich kann mein Schiff so gut steuern wie irgend Jemand; aber Keiner von uns kann das alte Weibsbild jetzt regieren. Voll und bei ist es gar nicht zu halten; ich mag aufpassen, wie ich will, immer fällt es ab; und dann, Capitain, wenn ich noch so sanft das Ruder in Lee werfe, als wenn ich es freundlich überreden wollte, mir zu folgen, da will es nicht freundlich pariren wie sonst, sondern fällt immer wieder ab; und das ist Alles, weil es weiß, daß Land im Lee ist, Capitain, und weil es nicht mehr in den Wind gehen will.“
Ganz recht, Jack, und warum sollte es auch? wuchs nicht jeder seiner mächtigen Balken am Lande, und hat es nicht Gefühl so gut wie wir?
Armes altes Schiff! Sein bloßer Anblick deutet auf sein Sehnen. Wie elend sieht es aus! Die Farbe an seinen Seiten, von der glühenden Sonne gebrannt, ist voller Blasen und Risse. Seht das Kraut, was es mit sich fortschleppt, und was für eine unabsehbare Menge Entenmuscheln hat sich an ihm herum festgesetzt! und wenn es sich hebt und senkt, zeigt es sein Kupfer in Fetzen herabhängend.
Armes altes Schiff! Ich wiederhole es: Sechs lange
Herman Melville Übersetzt von Rudolph Garrigue: Vier Monate auf den Marquesas-Inseln oder ein Blick auf Polynesisches Leben, 1. Theil. Gustav Mayer, Leipzig 1847, Seite 6. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Melville-Vier_Monate_auf_den_Marquesas-Inseln._Teil_1.djvu/16&oldid=- (Version vom 1.8.2018)