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Herman Melville Übersetzt von Rudolph Garrigue: Vier Monate auf den Marquesas-Inseln oder ein Blick auf Polynesisches Leben
1. Theil

Wälder verschwinden, trotz ihrer erhabenen Schönheit, neben der Farbenpracht des Brotfruchtbaumes ganz.

Die Eingebornen machen aus dem Blatte in einem gewissen Grad des Welkens, wo alle prismatischen Farben auf seiner Oberfläche zu sehen sind, erstaunlich schöne Kopfbedeckungen. Sie spalten den mittleren Nerv so weit wie nöthig, biegen die elastischen Seiten auseinander und stecken den Kopf in die Öffnung, so daß das Blatt an den Seiten so sitzt, daß die vordere Hälfte keck über den Augenbrauen in die Höhe steht, während die andere Hälfte hinter den Ohren zurückfällt.

Die Frucht gleicht an Größe und äußerm Ansehen etwa unserer Citronen-Melone, nur hat sie nicht die kerbenartigen Linien der Melone. Ihre Oberfläche ist mit kleinen kegelförmigen Erhöhungen besäet, die den Knöpfen auf alten Kirchthürmen nicht unähnlich sind. Die Rinde ist etwa einen Achtelzoll dick; wenn sie abgenommen ist und die Frucht ihre höchste Vollkommenheit erreicht hat, ist diese eine schöne Kugel von weißem Fleisch, welche mit Ausnahme eines kleinen Kerngehäuses, das man leicht entfernen kann, ganz eßbar ist.

Übrigens wird die Brotfrucht nie genossen oder ist vielmehr eigentlich ungenießbar, bis sie auf eine oder die andere Art der Wirkung des Feuers unterworfen worden ist.

Die einfachste und wie ich finde die beste Art, dies zu

Empfohlene Zitierweise:
Herman Melville Übersetzt von Rudolph Garrigue: Vier Monate auf den Marquesas-Inseln oder ein Blick auf Polynesisches Leben, 1. Theil. Gustav Mayer, Leipzig 1847, Seite 223. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Melville-Vier_Monate_auf_den_Marquesas-Inseln._Teil_1.djvu/233&oldid=- (Version vom 1.8.2018)