Herman Melville Übersetzt von Rudolph Garrigue: Vier Monate auf den Marquesas-Inseln oder ein Blick auf Polynesisches Leben 2. Theil | |
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erzählt auch von dem vortheilhaften Eindruck, den die äußere Erscheinung dieser Insulaner auf ihn gemacht habe und Commodore David Porter, von der Fregatte Essex, soll in die Dämchen von Nukuheva in hohem Grade verliebt gewesen sein. Ihre große Überlegenheit über alle andern Polynesier muß die Aufmerksamkeit derer auf sich ziehen, welche die verschiedenen Inselgruppen der Südsee besuchen. Die üppigen O’Tahaitier sind die einzigen, welche überhaupt verdienen mit ihnen verglichen zu werden, während die dunkeln Haiwianer und die wollköpfigen Feegees unendlich weit unter ihnen stehen. Das charakteristische Kennzeichen der Marquesas-Insulaner, welches dem Beobachter sogleich auffällt, ist der europäische Schnitt ihrer Gesichter, eine Eigenthümlichkeit, die man bei uncivilisirten Völkern sehr selten wahrnimmt. Viele unter ihnen haben ein klassisch schönes Profil, und im Thale von Typie sah ich Einige, die, wie der Fremde Marnoo, in jeder Beziehung Schönheitsmodelle waren.
Einige der beim Kalebassenfeste gegenwärtigen Eingebornen zeigten einige wenige europäische Kleidungsstücke, welche sie auf ihre eigne komische Weise an sich gehängt hatten. Unter diesen bemerkte ich die beiden Stücke Kattun, welche der arme Tobias und ich unsern jugendlichen Führern am Nachmittag unseres Eintritts ins Thal geschenkt hatten. Augenscheinlich wurden sie für Galatage aufgehoben,
Herman Melville Übersetzt von Rudolph Garrigue: Vier Monate auf den Marquesas-Inseln oder ein Blick auf Polynesisches Leben, 2. Theil. Gustav Mayer, Leipzig 1847, Seite 109. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Melville-Vier_Monate_auf_den_Marquesas-Inseln._Teil_2.djvu/115&oldid=- (Version vom 1.8.2018)