Herman Melville Übersetzt von Rudolph Garrigue: Vier Monate auf den Marquesas-Inseln oder ein Blick auf Polynesisches Leben 2. Theil | |
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wurden erstaunlich hoch in Ehren gehalten; erstere hatten durch ihr hohes Alter und die Eigenthümlichkeit ihrer Construction wol einen Platz in den Waffenschrank eines Alterthumsforschers verdient. Ich erinnere mich namentlich Einer, welche im Ti hing und die Mehevi, da er als natürlich voraussetzte, daß ich im Stande sei, sie wieder auszubessern, mir zu diesem Ende überliefert hatte. Es war eine von jenen schwerfälligen, altmodischen, englischen Musketen, welche gewöhnlich Tower-Hill-Musketen genannt werden, und mochte wol, so viel ich beurtheilen kann, von Wallace, Carteret, Cook oder Vancouver auf der Insel zurückgelassen worden sein. Der Kolben war halb verfault und wurmstichig, das Schloß ganz verrostet und ungefähr so geeignet zu seinem Zweck, wie eine alte Thürangel. Die Schraubengänge beim Drücker waren durchaus weggeschliffen und der Lauf lag ganz lose im Holze; so war die Waffe, die der Häuptling mir überlieferte, um derselben ihre ursprüngliche Güte wieder zu verschaffen. Da ich nicht die Fertigkeit eines Büchsenschäfters besaß, auch der nöthigen Geräthschaften entbehrte, so war ich gezwungen, mein Ungeschick, die Aufgabe zu lösen, zu erkennen zu geben, obgleich ich dies nur ungern that. Bei dieser unerwarteten Mittheilung betrachtete mich Mehevi einen Augenblick, als ob er halb vermuthe, ich sei eine untergeordnete Art von Weißen, welcher nicht viel mehr als als ein Typie wisse; jedoch gelang es mir
Herman Melville Übersetzt von Rudolph Garrigue: Vier Monate auf den Marquesas-Inseln oder ein Blick auf Polynesisches Leben, 2. Theil. Gustav Mayer, Leipzig 1847, Seite 111. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Melville-Vier_Monate_auf_den_Marquesas-Inseln._Teil_2.djvu/117&oldid=- (Version vom 1.8.2018)