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Herman Melville Übersetzt von Rudolph Garrigue: Vier Monate auf den Marquesas-Inseln oder ein Blick auf Polynesisches Leben
2. Theil

Alle Südsee-Insulaner essen Fisch ungemein gern, kein Stamm aber lieber, als die Typies. Ich konnte daher nicht verstehen, warum sie ihn so selten in ihren Gewässern suchten, denn nur zu gewissen Zeiten wurden Fischzüge unternommen und man erwartete diese Fälle immer mit eben so viel Interesse als Ungeduld.

Während der Abwesenheit der jungen Leute war die Bevölkerung des Thales in einem förmlichen Fieber und man sprach von nichts als: „Pehee, Pehee!“ (Fisch, Fisch!) Wenn die Zeit herannahte, wo sie zurückkehren sollten, so trat der Vocaltelegraph in Wirksamkeit. – Die Eingebornen, welche durch die ganze Länge des Thals zerstreut waren, erklommen Felsen und Bäume, und jauchzten vor Freuden bei dem Gedanken an den Genuß, den sie erwarteten. Sobald das Herannahen der Fischer verkündet wurde, eilten alle Männer nach dem Strande hinab, mit Ausnahme einiger Weniger, welche am Ti zurückblieben, um Vorbereitungen zum Empfange der Fische zu machen, welche in ungeheuren Packeten von Bananenblättern nach dem Haine des Taboo gebracht wurden, deren jedes in der Mitte einer Stange von zwei Männern auf der Schulter getragen wurde.

Ich war bei einem solchen Ereignisse am Ti zugegen und der Anblick war höchst interessant. Nachdem alle Packete angelangt waren, wurden sie in einer Reihe in der Verranda des Gebäudes aufgestellt und geöffnet. Die Fische waren

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Herman Melville Übersetzt von Rudolph Garrigue: Vier Monate auf den Marquesas-Inseln oder ein Blick auf Polynesisches Leben, 2. Theil. Gustav Mayer, Leipzig 1847, Seite 152. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Melville-Vier_Monate_auf_den_Marquesas-Inseln._Teil_2.djvu/158&oldid=- (Version vom 1.8.2018)