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Herman Melville Übersetzt von Rudolph Garrigue: Vier Monate auf den Marquesas-Inseln oder ein Blick auf Polynesisches Leben
2. Theil

Capitel XXX.

Ein Professor der schönen Künste – Seine Leistungen – Etwas über Tättowiren und Tabotiren – Zwei Anekdoten zur Erläuterung des Letzteren – Einige Gedanken über die Mundart von Typie.

Auf einer meiner Wanderungen mit Kory-Kory wurde meine Aufmerksamkeit, als ich an einem dichten Gebüsch vorbeikam, von einem sonderbaren Geräusch in Anspruch genommen. Als ich in das Dickicht eindrang, war ich zum ersten Male Zeuge des Tättowirens, wie es unter diesen Insulanern ausgeführt wird.

Ich sah einen Mann flach auf dem Rücken am Boden liegen, und trotz der gezwungenen Ruhe seiner Gesichtszüge war es augenscheinlich, daß er schrecklich litt. Sein Peiniger stand über ihn gebeugt und arbeitete gleichgiltig wie ein Bildhauer mit Meisel oder Grabstichel. In einer Hand hatte er einen kurzen dünnen Stock mit einem Haifischzahn

Empfohlene Zitierweise:
Herman Melville Übersetzt von Rudolph Garrigue: Vier Monate auf den Marquesas-Inseln oder ein Blick auf Polynesisches Leben, 2. Theil. Gustav Mayer, Leipzig 1847, Seite 170. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Melville-Vier_Monate_auf_den_Marquesas-Inseln._Teil_2.djvu/176&oldid=- (Version vom 1.8.2018)