Herman Melville Übersetzt von Rudolph Garrigue: Vier Monate auf den Marquesas-Inseln oder ein Blick auf Polynesisches Leben 2. Theil | |
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welcher bei dieser Gelegenheit nicht sein gewöhnliches Mitleiden mit meiner Lähmung zeigte, sondern mich nur anzutreiben bemüht war, langsam von dem Orte fort. Als ich durch das lärmende Gedränge, welches jetzt den Ti völlig umgab, ging, betrachtete ich mit ängstlicher Neugier die drei Packete, welche jetzt am Boden lagen; aber obgleich ich über ihren Inhalt nicht in Zweifel sein konnte, so verhinderten mich doch die dicken Decken derselben, wirklich die Gestalt von Menschenkörpern zu entdecken.
Den nächsten Morgen, kurz nach Sonnenaufgang überzeugte mich dasselbe donnernde Geräusch, welches mich am zweiten Tage des Kalebassenfestes geweckt hatte, daß die Wilden im Begriff seien, eine andere, und wie ich fest glaubte, eine schreckliche Feierlichkeit zu begehen.
Alle die Bewohner des Hauses, mit Ausnahme des Marheyo, seines Sohnes und der Tinora, brachen, nachdem sie ihre Galaanzüge angelegt, nach der Richtung der Haine des Taboo auf.
Obgleich ich keine Gewährung meiner Bitte voraussetzte, so schlug ich doch, um die Wahrheit meines Verdachtes zu prüfen, dem Kory-Kory vor, unsern gewöhnlichen Morgenspaziergang nach dem Ti zu machen, er weigerte sich hartnäckig, und als ich meine Bitte wiederholte, zeigte er seine feste Entschlossenheit, mich zu verhindern, dahin zu gehen, und um mich von dem Gegenstande abzulenken, schlug er
Herman Melville Übersetzt von Rudolph Garrigue: Vier Monate auf den Marquesas-Inseln oder ein Blick auf Polynesisches Leben, 2. Theil. Gustav Mayer, Leipzig 1847, Seite 207. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Melville-Vier_Monate_auf_den_Marquesas-Inseln._Teil_2.djvu/213&oldid=- (Version vom 1.8.2018)