Herman Melville Übersetzt von Rudolph Garrigue: Vier Monate auf den Marquesas-Inseln oder ein Blick auf Polynesisches Leben 2. Theil | |
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„Puarkee! Puarkee!“ (Schwein! Schwein!) Ich stellte mich, als ginge ich auf die Täuschung ein und wiederholte seine Worte mehrere Male in der Absicht, ihn glauben zu machen, ich sei ganz seiner Meinung. Die andern Wilden, welche entweder durch mein Betragen getäuscht waren, oder keine Lust hatten, fernere Notiz von einem Ereigniß zu nehmen, welches doch nicht geändert werden konnte, zeigten keinen weiteren Unwillen und ich verließ gleich darauf den Ti.
Die ganze Nacht lag ich wach und überlegte mir das Schreckliche meiner Lage. Ich hatte nun die letzten abscheulichen Aufschlüsse bekommen, und das Gefühl meiner Hülflosigkeit überfiel mich mit einer Gewalt, wie ich sie früher nie empfunden hatte.
Wo, dachte ich, ist die leiseste Möglichkeit einer Flucht? Die einzige Person, welche die Fähigkeit, mir zu helfen, zu besitzen schien, war der fremde Marnoo; aber würde er je ins Thal zurückkehren? und wenn er zurückkehrte, würde man nicht jede Berührung zwischen mir und ihm verhindern? Mir schien jeder Strahl von Hoffnung abgeschnitten zu sein und nichts übrig zu bleiben, als geduldig zu erwarten, welches Schicksal mir vorbehalten sein möchte. Tausendmal suchte ich mir das geheimnißvolle Benehmen der Eingebornen zu erklären. In welcher Absicht von der Welt hielten sie mich so als Gefangenen fest? Warum behandelten sie mich mit so unendlicher Güte, und konnte nicht dieselbe irgend
Herman Melville Übersetzt von Rudolph Garrigue: Vier Monate auf den Marquesas-Inseln oder ein Blick auf Polynesisches Leben, 2. Theil. Gustav Mayer, Leipzig 1847, Seite 211. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Melville-Vier_Monate_auf_den_Marquesas-Inseln._Teil_2.djvu/217&oldid=- (Version vom 1.8.2018)